Diejenigen, die sich über Friedrich Merz' Halbsatz von einem "Problem im Stadtbild" aufregen, sind diejenigen, die indirekt zum Erstarken der AfD beitragen, indem wieder mal Nebelkerzen gezündet und Probleme nicht angegangen werden.

Ich bin gerade in Spanien: obwohl hier die meisten Menschen dunkler sind als in Deutschland, fühle ich mich hier sicherer als in Deutschland. Es liegt also nicht an der Hautfarbe. Dieser Strohmann wird ja gerne aufgebaut. Niemand hat ein Problem mit Asiaten, Brasilianern, australischen Austauschstudenten oder anderen integrierten Migranten.

Es geht um gewisse Migrantengruppen vor allem aus dem Mittleren Osten, die archaisch auftreten und dadurch im öffentlichen Raum ein Gefühl der Unsicherheit vermitteln. Nicht weil, sie eine andere Hautfarbe haben, sehr wohl aber, weil sie in Gesellschaften sozialisiert wurden, in denen ganz andere Frauen- und Weltbilder gesellschaftlich legitimiert sind: in denen eine Frau mitunter schon als "Schl*mpe" gilt, wenn sie einen kurzen Rock oder ein ärmelloses Top trägt - und das bekommt man (oder Frau) eben auch zu spüren. Oft sind es Blicke oder respektlose Anmachen, aber diese reichen schon für ein Gefühl des Unwohlseins. Oft sind diese Leute vorbestraft, viele sind gar nicht asylberechtigt. Es sind genau diese Gruppen, die auch in der Polizeilichen Kriminalstatistik bei Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung deutlich überrepräsentiert sind.

Ich bekam vor nicht langer Zeit ein Gespräch zweier Frauen im Saunagarten mit. Die eine meinte, sie sonne sich nur noch hier. Früher war selbst das Sonnen oben-ohne im Stadtpark oder am nahen Badesee kein Thema, heute fühle sie sich selbst angezogen dort unwohl wegen "gewisser Gruppen". Auch sie beschrieb diese Gruppen nicht näher, aber es ist doch klar, dass es sich dabei eben nicht um Malte, Thorben, Sören und Nils handelt, die auf der Stadtparkwiese Ball spielen. Es ist der berühmte rosa Elefant im Raum.

All das führt dazu, dass sich Frauen eben schrittweise von gewissen Orten zurückziehen, ihr Verhalten ändern. Das geschieht nicht von heute auf morgen, sondern schleichend. Vertrauen ist aber das Bindemittel einer Gesellschaft: das Vertrauen, im öffentlichen Raum sicher zu sein. Erodiert dieses Vertrauen, erodiert die Demokratie. Wir erleben es gerade in Form einer Radikalisierung der politischen Ränder.

Deshalb sollten wir uns ehrlich machen. Die Probleme gehören differenziert benannt, ohne dass man diejenigen, die sie benennen, immer mit der Nazikeule kommt. Das fordere ich an dieser Stelle schon seit über zehn Jahren. Integrationsverweigerer, Kriminelle und Islamisten gehören sanktioniert. Statt sich über einen Halbsatz des Kanzlers moralinsauer zu empören, sollten lieber diese Dinge angegangen werden.

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