Die geleakten E-Mails von Jeffrey Epstein offenbaren ein Bild, das Donald Trump alles andere als entlastet, sondern ihn als willigen Mitwisser und zweifelhaften Akteur in einem zutiefst verwerflichen Netzwerk zeichnen. Statt sich von Epstein aus moralischer Empörung zu distanzieren, endet ihre Beziehung mit einem handfesten finanziellen Streit um ein 41-Millionen-Dollar-Grundstück in Palm Beach – nicht etwa, weil Trump Epsteins sexuelle Verbrechen verurteilt hätte. Diese E-Mails widerlegen endgültig die Mär von Trumps Unwissenheit oder Überraschung über die Missbrauchstaten seines „Freundes“. Ganz im Gegenteil legt die Korrespondenz nahe, dass Trump aus reiner Bequemlichkeit oder eigenen Interessen willentlich wegschaut.
Noch absurder erscheinen die Inhalte eines sogenannten „Geburtstagsbuchs“, in dem Epstein stolz eine Art „Verkauf“ einer jungen Frau an Trump für 22.500 Dollar dokumentiert – eine groteske Akte des Menschenhandels, die die Verrohung im Umfeld der beiden Männer illustriert. Ergänzt wird dies durch eine sexuell zweideutige und obszöne Geburtstagskarte an Epstein, die angeblich von Trump stammt, was das perfide Ausmaß ihrer Vertrautheit belegt, selbst wenn Trump deren Echtheit bestreitet.
Diese E-Mails zertrümmern die vage Schutzbehauptung, Trump habe sich erst spät von Epstein distanziert. Tatsächlich waren die Verbindungen eng, und die sozialen wie geschäftlichen Verflechtungen tief. Der Versuch, diese Dokumente zu verbergen oder nur teilweise zu veröffentlichen, spricht Bände über Trumps verzweifelte Strategie, die Wahrheit zu verschleiern und seinen Ruf zu retten. Statt den Sumpf auszutrocknen, wie er einst versprach, scheint Trump sich selbst als Teil dieses Morasts zu offenbaren – ein Mittäter oder zumindest ein Komplize, der bewusst wegsieht, um seine eigenen Interessen zu wahren.
Diese Enthüllungen rücken Trump in ein Licht, das kaum noch zu beschönigen ist: als einen Mann, der sich nicht nur in einem kriminellen Netzwerk bewegte, sondern aktiv von dessen Schweigen profitierte. Die E-Mails sind ein vernichtendes Dokument seiner moralischen Verkommenheit und politischen Blindheit gegenüber einem der abscheulichsten Skandale unserer Zeit.
Zum Nachlesen: https://www.bloomberg.com/features/2025-jeffrey-epstein-emails-ghislaine-maxwell/