Das eigentliche Ziel Israels im Gazastreifen scheint zunehmend in einem groß angelegten Immobilien- und Bauprojekt zu liegen, was angesichts der aktuellen Entwicklungen und politischen Äußerungen besorgniserregend ist. Präsident Donald Trump hatte Anfang 2025 von einer „Riviera des Nahen Ostens“ im Gazastreifen geschwärmt – einer luxussanierten Küstenregion mit Hotels, Resorts und Hochhäusern, die den Ort in ein Immobilienparadies verwandeln soll. Diese absurde Vision wurde von israelischen Politikern aufgenommen; insbesondere der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich hat kürzlich offen von einer „Immobilien-Goldgrube“ gesprochen, die aus den Neubauprojekten entstehen soll. Smotrich rechtfertigt die Zerstörung dabei zynisch mit den Worten, man habe die „Phase der Zerstörung“ bereits hinter sich und müsse nun bauen – und das sei „sehr viel billiger“ als andere Wege.
Geiseltausch gestoppt – Gaza als Spekulationsobjekt?
Diese Haltung ist empörend: Zerstörung wird zur billigen Grundlage profitabler Immobilienentwicklungen gemacht, während die bereits schwer leidende palästinensische Bevölkerung erneut entrechtet und vertrieben wird. Trump hatte zudem vorgeschlagen, die Palästinenser zwangsweise in Länder wie den Sudan oder Somalia umsiedeln zu lassen – Pläne, die alle völkerrechtlichen Standards missachten. Die einzig realistische Hoffnung für ein Einlenken Israels liegt aktuell bei Washington und Trump selbst, die als Schlüsselmächte den Druck erhöhen könnten. Angesichts der Immobilienphantasien ist diese Hoffnung jedoch gering, denn wirtschaftliche und geopolitische Interessen dominieren.
Völkermordvorwürfe im Schatten von Bauprojekten: Eine neue Dimension der Gaza-Krise
Parallel dazu schwebt über der israelischen Regierung der internationale Haftbefehl gegen Premierminister Benjamin Netanjahu, der das politische Klima weiter belastet. Auffällig ist, dass nach Trumps „Riviera“-Vision im Februar der Geiseltausch im März plötzlich gestoppt wurde; palästinensische Gruppen scheinen mittlerweile kein Interesse mehr daran zu haben, weitere Geiseln freizulassen, wenn sie ohnehin mit einer Vertreibung rechnen müssen. Das stellt eine dramatische Eskalation in den Beziehungen dar.
Hat Israel den 7. Oktober-Überfall bewusst geschehen lassen? Immobilienpläne werfen Fragen auf
Eine zentrale und bedrückende Frage bleibt: Warum hat Israel, trotz vorhandener handfester Geheimdienstinformationen zum Überfall am 7. Oktober, diesen nicht verhindert? Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Immobilienpläne und politische Interessen möglicherweise von langer Hand geplant sind – dass es nicht nur um Sicherheit, sondern auch um territoriale und wirtschaftliche Umgestaltung geht. In diesem Licht erhält der Vorwurf des Völkermordes eine neue, tiefere Dimension.
Netanjahu ist nicht Israel – Stimmen aus der Gesellschaft gegen den Kurs
Dabei ist wichtig zu betonen: Die israelische Bevölkerung darf nicht mit der Regierung Netanjahu gleichgesetzt werden. Viele Israelis sehnen sich nach Frieden. Die aggressive Politik und diese Immobilienfantasien widersprechen jedoch demokratischen und menschlichen Werten und gefährden eine gerechte Lösung für beide Seiten.