Von der Stasi zur AfD - Wie die AfD den Überwachungsstaat der Stasi updatet.

In einem Deutschland unter AfD‑Führung scheint der Blick zurück zur Staatsmacht alter Prägung keine düstere Fantasie, sondern politische Strategie zu sein. Die Einrichtung sogenannter Lehrer‑Meldeportale – digitaler Denunziationsstellen, an denen politisch missliebige Pädagogen angezeigt werden können – erscheint wie ein Déjà-vu aus den Archiven der Staatssicherheit. Dass solche Plattformen von einem Mann mit Vergangenheit in den Reihen der Stasi vorbereitet wurden, wirkt wie ein makabres Symbol: die Wiederverwertung totalitärer Erfahrung im Dienst einer neuen autoritären Agenda.

Was in der DDR noch in grauen Aktenschränken lag, kommt im AfD‑Staat als Datenbank daher. Die Technik ist moderner, die Absicht gleich geblieben: Kontrolle über Denken und Sprechen. Das Klassenzimmer wird zum Beobachtungssaal, der Lehrer zum Verdächtigen, die Schüler zu Informanten. Anstelle von Kreide und Tafelschwamm regiert das Formularfeld – anonym, effizient, kalt. Die „digitale Wende“ dient hier nicht der Bildung, sondern der Überwachung.

Ein solches Deutschland unterschiede sich kaum von der DDR, ja, es trüge auch Züge des Gestapo-Staates: Angst als gesellschaftliches Betriebssystem, Denunziation als Bürgerpflicht, Loyalität als Währung. Der Unterschied liegt nur in der Benutzeroberfläche. Die AfD beweist, dass autoritäres Denken nicht veraltet, sondern updatefähig ist. Der Überwachungsstaat der Zukunft trägt keine braunen Uniformen und keine roten Sterne – er trägt ein Login-Fenster. Und hinter diesem Schirm operiert der Geist der Kontrolle weiter, gespeist aus alter Erfahrung, gefüttert mit neuer Technologie.

Nicht bestritten und mit Wissen der AfD-Patronen.

In den Reihen der AfD sind nach Recherchen von CORRECTIV mindestens 34 ehemalige hauptamtliche Stasi-Mitarbeiter aktiv, dazu eine unbekannte Zahl von inoffiziellen Mitarbeitern und Spitzeln. Diese Männer waren einst linientreue Anhänger der SED-Diktatur und dienten als „Schild und Schwert“ des sozialistischen Regimes. Heute bringen sie ihr Wissen, ihre Erfahrung und vor allem ihre Strategien der Überwachung und Kontrolle in die AfD ein. So zählt etwa der Bundestagsabgeordnete Enrico Komning, der im Wachregiment Felix Dzierzynski, der militärischen Truppe der Stasi, diente, zu dieser Gruppe. Auch Peter Drenske, ehemaliger Stasi-Soldat und Mitglied im Brandenburger Landtag, ist bekennender AfD-Politiker mit entsprechender Vergangenheit.

Weitere Ex-Stasi-Mitarbeiter waren in Spitzenpositionen der Staatssicherheit tätig, u.a. in der Hauptabteilung Spionageabwehr oder als Personenschützer der SED-Führung, und sind heute in Parteienfunktionen, Landtagen oder Kommunalparlamenten für die AfD aktiv. Diese Kontinuitäten zeigen, dass die AfD nicht nur von Personen mit NS- oder DDR-Vergangenheit geprägt ist, sondern auch direkt alte Strukturen und Methoden des Überwachungsstaates übernimmt. Das betrifft nicht allein Personal, sondern auch die Technik und das System von Kontrollmechanismen, wie Meldeportale für Lehrer oder politische Gegner belegen.

Ein AfD-geführtes Deutschland droht so in seiner autoritären Praxis nicht nur an die DDR anzuknüpfen, sondern sich auch von einem Gestapo-Staat kaum zu unterscheiden, mit Überwachung, Denunziation und Einschüchterung als zentralen Herrschaftsinstrumenten. Die AfD nutzt das Wissen ehemaliger Stasi-Mitarbeiter über Überwachung, Zersetzung und Kontrolle, um ein System zu etablieren, das die Freiheit der Bürger massiv einschränkt und politische Gegner systematisch bekämpft. Die moderne digitale Infrastruktur ersetzt dabei die Aktenordner der Vergangenheit, doch der Geist bleibt derselbe.

https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/08/29/die-stasi-riege-in-der-afd/

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