Pflanzen fühlen, Pflanzen kommunizieren, Pflanzen leben. Klingt ja fast wie ein Science-Fiction Klassiker, aber tatsächlich gibt es mehrere Studien darüber.

Laut meinem Wissen hatte Cleve Baxter am 2. Februar 1966 eine erstaunliche Erfahrung gemacht. Das hatte er - wie so oft, wenn man auf etwas drauf kommt - gar nicht vorgehabt. Was, wie, warum?

Cleve Baxter entwickelte in diesem Jahr für die Ami einen Lügendetektor. Darauf hatte er sich spezialisiert. In seinem Büro stand auch sein geliebter Drachenbaum. Lügendetektor - Drachenbaum? Wie kam der verrückte Mann auf so eine Idee? Naja, er hatte am besagten Datum einfach in der Nacht die Idee - vermutlich hatte er zu lange gearbeitet - dass er seinen Drachenbaum an den Lügendetektor anschloss, um zu sehen, wie lange das Gieswasser braucht, bis dieses die Blätter des grünen Hengstes erreicht. Zu seiner Überraschung zeigte seine Pflanze ganz andere Reaktionen: als er den Drachenbaum mit Wasser versorgte, zeigte der Lügendetektor haargenau das, was der Schreiber von Menschen zeigte, die positiv erregt sind. Freute sich denn sein Drachenbaum über das Wasser? Hatte die Pflanze Gefühle? Um die Neugier zu stillen, musste er die arme Pflanze verletzen. Dabei dachte er daran, ein Blatt anzubrennen. In dem Moment, wo Herr Baxter nur den Gedanken hatte, das Blatt des Drachenbaums anzubrennen, zeichnete der Schreiber eine dramatische Kurve auf. Ui - naja, sind ja auch keine netten Gedanken von Herrn Baxter gewesen. Das war so um drei Uhr morgens, als Herr Baxter auf diese Gedanken kam. Keiner da, alles still. Nur der Drachenbaum und er. Vermutlich wusste er noch nicht, ob er das alles nur träumte oder ob es wirklich so wäre, dass Pflanzen Gefühle haben. Also ging er in einen anderen Raum, um Streichhölzer zu holen und seine Gedanken in die Tat umzusetzen.

Als er mit den Streichhölzern zurück kam, zeichnete der Lügendetektor wiederum Angstkurven auf. Der böse Herr Baxter staunte nicht schlecht, mochte ja Pflanzen, vor allem seinen Drachenbaum und zögerte schon einen Moment, bis er sich entschloss, ein Blatt anzubrennen. Die Angstkurve des Lügendetektors wurde schwächer. Als er später dann nur noch so tat, als würde er ein Blatt anbrennen, reagierte die Pflanze gar nicht mehr. Konnte der Drachenbaum unterscheiden, ob jemand es wirklich vor hat oder nicht?

Ab da begann der Herr Baxter, näher zu untersuchen. Es wurde eine zeit lang sogar ein Erfolg, aber später hatte er große Einbußen, bezüglich des ernst genommen werdens oder so. Also in den Augen der Leute ist er schlichtweg verrückt geworden.

Die Neugier von Verrückten ist bekanntlich ziemlich groß, also hatte er schon noch ein paar Tests durchgeführt, ehe er völlig pleite war.

So bestand ein Test darin, dass ein böser Student neben einer Pflanze eine andere Pflanze "ermordete". Das heißt er durfte sich austoben und die Pflanze zerreissen, drauf hüpfen, kaputt machen. Tod machen. Dann musste er raus gehen. Während der Tat schlug der Lügendetektor heftig aus - na no na - wenn der beste Freund gekillt wird, wird die Pflanze ruhig bleiben. Es kam ein anderer Student ins Zimmer und die Pflanze reagierte keineswegs ängstlich. Ein weiterer Student kam dazu, der mit der Tat nichts zu tun hatte - Lügendetektor noch immer unbemerkt. Dann kam der böse Student rein und hui, fürchtete sich die Pflanze gewaltig! Der Lügendetektor schlug irre aus.

Dann irgendwann interessierten sich Studenten nicht mehr so dafür, Pflanzen zu ermorden und Baxter war pleite. Naja. Wars das nun?

Haben nun Pflanzen eine Seele, Gefühle und sogar Verstand?

Nach dem ganzen Trubel um Baxter kehrte mal Ruhe ein. Keiner wollte mit seinem Salat auf dem Teller per du sein. Aber irgendwann gab es dann die Pflanzenforscher oder wie man diese nennt - Zellularbiologen. Ein sehr schweres Wort.

Also in Bonn ist da so ein Zellularbiologe davon überzeugt, dass Pflanzen sogar wie Tiere riechen, schmecken, sehen, hören und sprechen können.

Einige Zellularbiologen gehen ja schon länger davon aus, dass Pflanzen bestimmte Strukturen ähnlich dem menschlichen Nervensystem aufweisen. Maispflanzen senden zum Beispiel bestimmte Duftstoffe aus, um Schlupfwespen anzuheuern, die schädliche Insekten vernichten.

In Bonn kamen Pflanzenforscher auf das Resultat, dass Pflanzen 20 verschiedene Umweltfaktoren unterscheiden können. Noch dazu orientieren sich Pflanzen ähnlich wie Vögel an magnetischen Feldern der Erde.

Der Zellularbiologe ist sogar davon überzeugt, dass die Wurzeln der Pflanze mit dem Internet locker mithalten kann. Das riesige Kommunikationsnetz einer einzelnen Roggenpflanze - also deren Wurzeln - ist ungefähr 600 km lang. Also herausgefunden haben unsere tapferen Forscher auf alle Fälle, dass Pflanzen eher unter der Erde kommunizieren.

In Würzburg fanden sogar Zellularbiologen heraus, dass Pflanzen rechnen können. Sollten Sie einmal einen Taschenrechner ohne Strom benötigen, legen Sie sich eine Venusfalle zu. Diese Pflanzen"dame" oder Pflanzen"herr" kann zählen, wie oft ein Insekt berührt und berechnet daraus den Aufwand für ihre Verdauung.

Manuela Haag www.Werbeaffe.at

Könnten nun Pflanzen tatsächlich Schmerz empfinden, wäre dies eine sinnlose Grausamkeit der Natur.

Was gibt es bei Ihnen heute auf dem Mittagsteller?

1
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Spinnchen

Spinnchen bewertete diesen Eintrag 20.02.2016 11:21:30

6 Kommentare

Mehr von Paradeisa