EDINBURGH, das Traumfinale im traditionellen Snooker-Ranglistenturnier ist perfekt! Und es ist schon im Laufen und die zwei Überraschungsfinalisten, die niemand auf der Rechnung hatte, zeigen sich von Anfang an von ihrer besten Seite, es läuft der 4. Frame und GARY WILSON führt mit 2:1. Womit wir schon beim ersten der zwei Finalisten sind:

GARY WILSON, 37 Jahre alt, aus Wallsend in North Tyneside, steht in seinem dritten Finale eines Ranglistenturniers, er war bereits auch einmal im Halbfinale der Snooker-Weltmeisterschaft und alle bei den führenden Profis wissen schon lange über seine außerordentlichen Fähigkeiten Bescheid. Er ist nicht nur ein geradliniger Angriffsspieler, der rasch und zupackend orientiert ist, sondern auch ein emotionaler, leidenschaftlicher Typ, der sein Herz auf der Zunge trägt.4x gelang ihm bisher in seiner Karriere ein Maximum Break von 147.

Ihm gegenüber steht JOE O'CONNOR, 27 Jahre alt, aus Leicester, er ist in seinem erst ersten Finale, 2019 kam er ins Halbfinale der WELSH OPEN, war aber damals noch kein sehr konstant solider Spieler, als der er sich in dieser vergangenen Woche eindrucksvoll gezeigt hat. Er schlug in dieser Woche ziemlich eindeutig eine Reihe von Top-Spielern, angefangen vom vorjährigen UK-Champion ZHAO XINTONG, dann DING JUN HUI, weiters MARK WILLIAMS, RICKY WALDEN und gestern in einem atemberaubenden Halbfinale gewann er in unnachahmlichen Stil gegen NEIL ROBERTSON, ohne dass dieser in irgendeiner Art schlecht gespielt hätte! NEIL schaltete im Viertelfinale in einem hochklassigen Spiel MARK SELBY aus.

Warum bezeichnen wir aber dieses Finale als Traumfinale?

Ganz einfach, weil sie beide einen zupackenden Stil über eine ganze Woche zeigten, der einfach das Publikum elektrisierte, GARY WILSON schlug den 7fachen Weltmeister RONNIE O'SULLIVAN in bestechender Art und Weise.

Als Gründer eines Snooker-Clubs im Süden Österreichs hab ich natürlich noch viel mehr Interesse am laufenden Turniergeschehen bei den Profis, geht es doch da wie dort um die Essenz dieses wundervollen Sports, nämlich um Präzison,um Konzentrationsfähigkeit, um Stille, um taktische Fähigkeiten im Umschalten von Offensive auf Defensive und umgekehrt, und natürlich um höchste mentale Stärke, Besonnenheit, Geduld und gleichzeitig auch um Mut und höchste Risikobereitschaft im richtigen Zeitpunkt.

Was mir aber auch auffällt, ist, wie verbindend Snooker im UK ist, denn wenn man in den Zuschauerraum blickt, sieht man ALLE Altersgruppen und auch ALLE sozialen Schichten versammelt, Snooker begeistert gleichermaßen, die Arbeiter, die einfachen Leute und aber auch die gehobene Bildungsbürgerschicht und wenn ein Frame im Gange ist, ist das Auditorium mucksmäuschenstill, so elektrisierend hoch ist die ungeteilte Aufmerksamkeit.

Das MID-SESSION Intervall ist vorbei, WILSON führt mit 3:1, der fünfte Frame ist im Gange und JOE O'CONNOR ist im Break, oder 'in den Bällen', wie man auch zu sagen pflegt. Ich werde dieses Finale jetzt weiter genießen, 4 Frames werden noch am Nachmittag gespielt, am Abend dann die restlichen von maximal 17 Frames (Best of 17) und wer der Sieger sein wird, ist wirklich sehr schwer vorherzusagen!

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