Video: Kriegsgeflüster – Alles nur Propaganda?

Seit Monaten geht das Schreckgespenst eines drohenden Weltkriegs um. Viele Menschen befürchten, dass sich der Syrienkonflikt und die Krise in der Ukraine bis zur totalen Eskalation ausweiten könnten. Von einem neuen Kalten Krieg ist die Rede. Jetzt zunehmend von einem heißen Krieg, in dem die USA Russland und China gegenüberstehen.

Während jedoch in Syrien neben dem eigentlichen Bürger-/Religionskrieg ein Stellvertreterkrieg der Großmächte USA und Russland tobt, stehen sich in der Ukraine NATO und Russland direkt gegenüber. Ein jüngst erschienener Artikel auf RT Deutsch gibt den Ängsten neue Nahrung. Selbst wenn man RT Deutsch unterstellt, das deutsche Sprachrohr russischer Propaganda zu sein, liest sich der Artikel durchaus besorgniserregend. Es ist die Form der Thematisierung – sachlich kühl, aber betont, wird eine Erklärung des Leiters des US-amerikanischen Armeestabs, Mark Milley, in einem Video zitiert, in dem er die amerikanische Aufrüstung rechtfertigt, da ein Krieg mit Russland und China „fast unausweichlich“ sei. Beobachtet man, wie in der Ukraine beidseitig Militärs Stellung beziehen, scheint Milley’s Aussage nicht nur eine unterschwellige Drohung zu sein. Die moralische Rechtfertigung militärisch gegen Russland vorzugehen, bezieht die USA/NATO aus dem Syrienkonflikt, da dieser im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Zu sehr schon hat sich dieser zu einer Propagandaschlacht entwickelt, wo Russland immer wieder Gräueltaten durch Luftangriffe an der Zivilbevölkerung nachgesagt werden.

Es ist jedoch eine einseitige und zweifelhafte Wahrheit, die hier verbreitet wird und die, wie wir spätestens seit dem Irakkrieg 2003 wissen, von den USA bewusst lanciert und gesteuert wird. Viele Medien Europas greifen diese Nachrichten blind auf, ohne Sinn, Absichten und Wirkung zu hinterfragen. Es ist eine stupide ‚copy & paste‘-Mentalität, mit möglichst geringem Aufwand gewinnbringend News zu produzieren. Und so ist auch die europäische Bevölkerung dieser Propaganda schutzlos ausgeliefert. Die wenigen aufklärenden Stimmen verhallen ungehört. Dabei ist es gerade diese Propaganda, die neben der mittlerweile instrumentalisierten Terrorgefahr ein ständiges Umfeld aus Angst und Unsicherheit schafft.

Gleichzeitig hat die Flüchtlingskrise schon längst ihr eigentliches Ziel erreicht: die Destabilisierung Europas durch Polarisierung der Menschen. Der Sozialabbau gepaart mit der noch immer bestehenden Wirtschaftskrise, angeheizt durch die politische Unfähigkeit in der Flüchtlingskrise und der steigenden Kriegsgefahr, sorgen für ein Klima gesteigerter Aggression und zunehmender Gewalt. Brennende Flüchtlingsunterkünfte, tätliche Übergriffe, latent gewaltbereite Demonstrationen und wie erst kürzlich geschehen, der Suizid eines jungen Asylwerbers, der von Anrainern und Spaziergängern mit „Spring doch!“ und danach in den sozialen Medien mit noch weit schlimmeren Aussagen flankiert wurde.

Wer nun in der Geschichte zurückblickt wird rasch feststellen, dass solcherlei Stimmungen in der Bevölkerung und ähnliche wirtschaftliche Begleitumstände, großen Kriegen immer vorausgingen. Es ist die spürbar ansteigende Verrohung und erhöhte Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft. Eigenschaften die benötigt werden, will man Menschen in einem Krieg aufeinanderhetzen.

Natürlich wird die Gefahr eines Krieges nicht weichen, nur weil wir es uns wünschen. Zu sehr sind (rechte) Protagonisten wie HC Strache, N.Farage, V.Orban, M. Le Pen, F. Petry, R.T. Erdoğan, D. Trump und wie sie alle heißen, dabei, die Menschen aufzuwiegeln, um sie für ihre politischen Ziele einzuspannen.

Sollte tatsächlich ein neuer Weltkrieg auf uns zukommen, sollten wir uns der Konsequenzen bewusst sein. Es wurden mittlerweile auf beiden Seiten Atomwaffen in Stellung gebracht. Wird diese Eskalationsstufe tatsächlich erreicht, werden viele Teile der Erde auf unbestimmte Zeit unbewohnbar und es wird Millionen, wenn nicht gar Milliarden Tote geben. Siechtum durch Strahlenerkrankung, für den Nahrungsanbau zu sehr verseuchte Böden und die generellen Schäden an der Natur schaffen ein Endzeitszenario, wie wir es üblicherweise nur aus Filmen wie „The Day After“ (1983) kennen.

Dieser Beitrag soll keine Ängste schüren. Er soll aber wachrütteln. Er soll uns aufmerksam machen, worauf und auf wen wir hören sollen, und er soll helfen, zu hinterfragen. Er soll uns sensibilisieren, welchen Anführern wir folgen und wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen sollten. Ob aktuell ein Krieg auf uns zukommt, kann ich selbstverständlich nicht sagen, die Gefahr ist jedoch so groß wie selten zuvor.

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Juliane Vieregge

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Hans2001

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