Superwoman oder "die Eierlegende Wollmilchsau"

Die „Eierlegende Wollmilchsau”. Laut Duden umschreibt dieser Ausdruck etwas, das „nur Vorteile bringt, alle Bedürfnisse befriedigt, allen Ansprüchen genügt“. Bildlich gesprochen vereint sie (es?) die Fähigkeiten eines Huhnes, eines Schafes, einer Kuh und einer Sau. Sie kann und ist eben alles. Kommt uns Frauen irgendwie bekannt vor, oder?

Denn manchmal eifern wir dieser oft zitierten „Eierlegenden Wollmilchsau” nach – wenn auch nicht immer ganz bewusst. Nicht nur, dass das Multitasking uns quasi in die Wiege gelegt ist. Nein, wir wollen nicht nur alles gleichzeitig machen, sondern auch alles gleichzeitig sein: Geschäftsfrau, Mutter, Schönheitskönigin und und und. All in one sozusagen. Voller Eifer stürzen wir uns auf Projekte aller Art und vergessen dabei allzu oft Prioritäten zu setzen. Alles soll perfekt sein, nichts nur so lala. Es soll ja schließlich Nichts und Niemand auf der Strecke bleiben, weder der Haushalt, noch der mühevoll antrainierte Sixpack und schon gar nicht der Job oder unsere Liebsten. Perfektionismus ole!

Relaxen scheint ein Fremdwort zu sein, während es sich der Liebste gerne mal vor dem Fernseher bequem macht und alle Viere von sich streckt. Pausenlos fallen uns Frauen Dinge ein, die unbedingt noch gemacht werden müssen… Jetzt gleich! Aber mal Hand aufs Herz. Müssen diese Dinge denn wirklich zwangsläufig sofort gemacht werden? Der Eisschrank kann doch auch ein anderes Mal enteist werden – soll doch die Hölle zufrieren, Pediküre wird sowieso überbewertet, im Fitness Studio vermisst uns bestimmt keiner und der Papierkram liegt sich schon kein Bein ab. Dafür sollten wir endlich mal ausgiebig faulenzen. Nichts tun. Ein gutes Buch lesen. Stunden in der Badewanne zubringen. Die Küche geschlossen lassen – wozu gibt es schließlich den Lieferservice? Und das Wichtigste, an rein gar Nichts denken – außer an uns selbst. Betrachten wir die „Eierlegende Wollmilchsau“ doch einfach mal aus einer anderen Perspektive und nehmen uns ein Beispiel daran. Ab sofort sind wir also gelassen wie ein Huhn – getreu dem Motto “Ich wünscht, ich wär ein Huhn, dann hätt’ ich nichts zu tun”, kuschelig weich wie ein Schaf – da sind kleine Fettpölsterchen nur von Vorteil -, stur wie eine Kuh – Nein sagen erwünscht – und zu guter Letzt sollten wir von Zeit zu Zeit einfach mal so richtig die Sau raus lassen.

0
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

4 Kommentare

Mehr von Sarah Kirsche