Wir werden heute ja alle so erzogen, dass wir selbst für unser Handeln und unsere Tätigkeiten verantwortlich sind, weil es ja keinen Gott mehr gibt, dem wir alles in die Schuhe schieben können. Fein und gut. Wir sind unseres eigenen Glückes Schmied und so. Leider führt dies dann immer mehr dazu, dass aus den Leuten egozentrische Arschlöcher werden, die nur mehr auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind und anderen mit dem Arsch ins Gesicht fahren, aber dabei immer häufiger vergessen, dass ihr Handeln auch Konsequenzen nach sich zieht.

Wenn diese Konsequenzen nun nur für sie selbst schlecht sind, checken sie es meistens, aber was, wenn ihr Handeln schlechte Konsequenzen für andere Personen bedeutet? Dann gibt es empathische Menschen, die ihr Fehlverhalten einsehen und sich entschuldigen und es gibt solche, die der Ansicht sind: „Ich bin nicht dafür verantwortlich, dass sich wer anderer schlecht fühlt.“ Doch je näher wir einer Person stehen, umso weniger Wahrheit beeinhaltet das. In Beziehungen, Freundschaften, Familien hat man auch gewisse moralische Verantwortungen anderen gegenüber – aus Respekt vor dem anderen, aus Zuneigung zu dem anderen. Und das wird immer häufiger negiert, weil: „Ich bin ich und kann tu und lassen, was ich will.“

Nehmen wir das Extrembeispiel: Jemand behandelt einen anderen andauernd herablassend, gemein und widerwärtig, halt wie ein Arschloch und der andere fühlt sich dadurch gekränkt und verletzt und er erwartet sich eine Entschuldigung und bekommt aber nur zu hören: „Wieso? Du musst dich ja nicht angegriffen fühlen, von dem was ich sag…“ und wird dadurch eigentlich nur noch mehr entwertet.

Du musst dich aber auch nicht aufführen wie ein narzisstischer Kotzbrocken und solltest mal ein wenig Verantwortung für dein Handeln anderen gegenüber übernehmen. Dafür, dass deine Aussagen Reaktionen bei anderen hervorrufen und du dafür Mitverantwortung trägst aufgrund deines unmöglichen Verhaltens. Schon mal daran gedacht?

Was ist, wenn wir diesen Gedanken weiterspinnen? Jemand wird wie der letzte Dreck behandelt, weil er sich ja nicht angegriffen fühlen muss, von irgendwelchen erniedrigenden Aussagen oder Handlungen und bringt sich im Endeffekt deswegen um. Wegen den Aussagen dieser einen Person. Hat die dann immer noch keine (Mit)Verantwortung dafür? Wird dann immer noch gesagt: „Is doch nicht mein Problem, dass ihm meine Aussagen nicht gepasst haben“?

Wir haben alle anderen gegenüber Verantwortung. Und noch mehr wenn es um einen Freund, ein Geschwister, ein Elternteil, einen Beziehungspartner geht. Dann überlege ich, was ich wie sage, weil ich nicht will, dass der andere durch mich und meine Worte verletzt wird, weil mir der andere etwas bedeutet. Es ist eine Seuche, dass jeder glaubt, machen zu können, was er will, und dabei Selbstverantwortung mit Egoismus und Eigennutz verwechselt.

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