Ein Gespräch auf der ITB: Paris vier Monate nach den Anschlägen.

Breit aufgestellt betrat die offizielle Delegation französischer Politiker den Messestand Frankreichs auf der ITB in Berlin: Philippe Etienne, französischer Botschafter in Berlin, Matthias Fekl, Staatssekretär für Außenhandel und Tourismus und Jean-Francois Martins, stellvertretener Bürgermeister von Paris, zählten zu den prominentesten Deligierten Frankreichs auf der weltweit größten Tourismusmesse.

Die französische Delegation mit dem Berliner Bürgermeister Michael Müller sowie Iris Gleicke.

7% des Bruttoinlandsproduktes Frankreichs sind auf den Tourismussektor zurückzuführen, in dem 2 Millionen Franzosen arbeiten, erklärte Fekl und unterstrich die Bedeutung des Tourismus für Frankreich. Zum Ende des letzten Jahres waren nach den Terroranschlägen in Paris vom 13. November 2015 die Gästezahlen eingebrochen.

„Nun sehe es so aus, als würden sich die Buchungen für April und Mai deutlich erholen.“ Das sagte der stellvertretende Bürgermeister von Paris, Jean-Francois Martins, auf der Reisemesse ITB zur dpa.

„Ich persönlich habe keine Angst nach Paris zu reisen.“, versichere ich dem Direktor des Tourismusmarketings von Paris beim Mittagessen. Über Angst auf Reisen hatte ich hier schon berichtet. Es kann einen überall und immer treffen, daher schränke ich mein Reiseverhalten nicht ein.

Ich kann mir vorstellen, dass die Pariser sich diese Einstellung unter weiteren Touristen wünschen würden. Meine Fragen an den Tourismusdirektor und den stellvertretenen Bürgermeister drehten sich dennoch ausschließlich um Sicherheit in Frankreich. Ich war noch nie in Paris und gerade im Hinblick auf die Fußball Europameisterschaft 2016 rückt das Thema in den Fokus vieler Menschen.

Die Sicherheitsmaßnahmen in Frankreich und Paris wurden nach den Anschlägen stark erhöht. Es gibt bei der Einreise und an bekannten Sehenswürdigkeiten strengere Gepäckkontrollen, in den öffentlichen Verkehrsmitteln wurde die Anzahl der Sicherheitskräfte verdoppelt und in der Pariser Innenstadt sogar verdreifacht, so Martins. Im ganzen Land sieht man mehr Polizei und Gendarmerie, bestätigt Fekl. Und auch auf die EURO gibt man sich vorbereitet, keinerlei besorgniserregt und freut sich auf ein weiteres Gastspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft am 21. Juni im Stade de France in Paris.

Die Botschaft des ITB-Besuchs ist klar und wird vom Tourismusdirektor Clément Laloux mit den Worten „Paris ist da, Paris lebt und Paris bietet seinen Gästen immer noch ein großartiges Erlebnis.“ unmissverständlich ausgesprochen.

Drei Monate nach den Anschlägen kehrten die Eagles of Deth Metal zurück nach Paris. Ihr Auftritt unterstrich das, was Fekl einen Monat später nochmals in Worte fasst: „Paris ist die Stadt, in der man weiter feiern und ausgehen kann.“ und „… wir arbeiten daran, dass Paris weltoffen bleibt.“

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