Hättest du lieber geschwiegen, Precht

Da Richard David Precht gegenüber Annalena Baerbock die Kategorie "ad hominem" betreten hat, bleiben wir doch einfach mal in dieser Kategorie und vertreten uns ein wenig die Füße:

Richard David Precht ist ein promovierter Germanist, der bis zu seiner Hochzeit jahrelang erfolglos Romane schrieb. Kurz nachdem er eine FERNSEH-Moderatorin und damalige stellvertretende Chefredakteurin beim FERNSEHsender RTL heiratete, veröffentlichte er ein populärwissenschaftliches Sachbuch über Philosophie, das damals in der Literaturkritik unter anderem vom Philosophen Gustav Falke in der FAZ ("ganz schlicht", "überflüssig", "ärgerlich";) und vom Komparatisten und Philosophen Jens-Christoph Rabe in der SZ ("aus einem heftig anti-akademischen, anti-universitären Reflex heraus geschrieben", "eine perfide Illusion, die so verkauft wird: Dass nämlich das Denken etwas ist, das man jemanden für 14,95 Euro für sich erledigen lassen kann.";) in Grund und Boden gestampft wurde.

Dass sich das Buch trotzdem sehr gut verkaufte, hat er der FERNSEH-Moderatorin Elke Heidenreich zu verdanken, die für das Buch in ihrer FERNSEHsendung "Lesen!" in ekstatischen Tönen Werbung machte ("Wenn Sie dieses Buch lesen, haben Sie den ersten Schritt auf dem Weg zum Glück schon getan! [...] Dieses Buch ist unverzichtbar!";).

Danach schrieb Precht ein philosophisch-naturwissenschaftliches Sachbuch über die Liebe, das von der Kritik komplett vernichtet wurde, unter anderem von der Philosophieprofessorin Susanne Schmettkamp von der Universität Fribourg in der Zeit ("offensiv vorgetragene Thesen", "Wichtige Philosophen allerdings kommen zu kurz oder gar nicht erst vor", "Das neue Werk unterlag einer strikten Geheimhaltung, als würde ein Papst SS-Memoiren veröffentlichen";) und Malte Dahlgrün vom Institut für Philosophie der Humboldt-Uni in der SZ ("pseudowissenschaftliche Blamage", "Falschaussagen", "Halblügen", "Pausenlos höhnt und spottet Precht gegen Theorien aus der Evolutionsbiologie und der evolutionären Psychologie, die er nicht einmal ansatzweise verstanden hat";).

Aber Precht bewarb das Buch, dessen... interessante... Hauptthese ist, dass die geschlechtliche Liebe nicht aus der Sexualität, sondern aus der Eltern-Kind-Bindung entstanden ist, gemeinsam mit seiner Frau, der FERNSEH-Moderatorin, in der FERNSEH-Talkshow des FERNSEH-Moderators Reinhold Beckmann (Beckmann), in der er oft zu Gast war und konnte auch diesmal gute Verkaufserfolge erzielen.

Nach einem Buch über Egoismus folgte dann direkt die Autobiographie.

Beschwingt von diesem großartigen Erfolg bekam er dann seine eigene FERNSEH-Show (Precht) und mittlerweile betreibt er zusammen mit seinem Freund, dem FERNSEH-Moderator Markus Lanz, in dessen FERNSEH-Talkshow (Markus Lanz) er oft zu Gast ist, einen eigenen Podcast (LANZ & PRECHT).

Nach Ausflügen in die Philosophie ("Kant, der zarte Junge mit den wasserblauen Augen";), die Epidemiologie ("Corona ist etwas vergleichsweise harmloses, in etwa so gefährlich wie ne Grippe";) und ins Völkerrecht ("Natürlich hat die Ukraine ein Recht auf Selbstverteidigung, aber auch die Pflicht zur Klugheit, einzusehen, wann man sich ergeben muss";), nimmt er sich jetzt also raus, die Qualifikation der studierten Völkerrechtlerin Annalena Baerbock nicht nur anzuzweifeln, sondern sie ihr schlichtweg und aufs Unflätigste abzusprechen ("Die hätte doch unter normalen Bedingungen im Auswärtigen Amt nicht einmal ein Praktikum gekriegt";).

Mit welchem Recht eigentlich? Gerade er, der seine ganze Relevanz seiner persönlichen Bekanntschaft mit irgendwelchen Fernsehpersönlichkeiten zu verdanken hat?

Es ist sonst wirklich nicht meine Art und der gesittete Diskurs hat seinen Wert, aber mich beschleicht der unangenehme Verdacht, dass es überhaupt nur so weit kommen konnte, weil viel zu lange viel zu viele Leute viel zu höflich waren, um es zu sagen, daher:

Richard David, halt bitte einfach dein Maul.

Robert Herr

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vollkoffer

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Pausenclown

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