Auszüge aus der Abschlussrede von Dr. Tarik Mete an der Universität Salzburg am 1. Februar 2019.

Bildung ist etwas Wertvolles, etwas Faszinierendes und Erstrebenswertes. Man kann durchaus sagen, es ist etwas Beeindruckendes und Anziehendes. Ich möchte drei Eigenschaften von Bildung hervorheben, die mich faszinieren und die sonst kaum etwas anderes auf der Welt vorweisen kann. Diese drei Aspekte erklären vielleicht auch zu einem gewissen Teil meinen persönlichen Zugang zum Streben mach Wissen.

Als Erstes: Bildung und Wissen sind endlos und werden immer mehr. Wissen hat nämlich eine unglaublich faszinierende Eigenschaft. Du kannst es teilen und es wird nicht weniger. Wenn du Glück hast, wird es sogar mehr. Es ist schlichtweg unendlich und wächst stetig. Wenn man sein Wissen teilt, wird man nicht ärmer, sondern reicher. Du kannst so viel aufnehmen wie du willst, es ist noch immer so viel davon da. Kaum etwas anderes auf der Welt hat eine derartige Eigenschaft.

Zweitens: Bildung ist wie eine Fackel, die die Dunkelheit vertreibt und Licht streut. Ich rede auch mitunter auch von einer Dunkelheit, die die Grundpfeiler unserer demokratischen Gesellschaft, wie etwa Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und sogar die Demokratie in Frage stellt. Bildung und Aufklärung sind Fackeln, die die Dunkelheit zerstreuen und Licht spenden für den Weg in eine erstrebenswerte und lebenswerte Zukunft. Man muss aber auch wissen, wohin die Reise geht. Der römische Philosoph Seneca sagte einst, wer den Hafen nicht kennt, den er ansteuert, dem ist kein Wind ein günstiger. Bildung ist daher auch ein Kompass und gibt uns Orientierung, um weiterhin auf Kurs zu bleiben.

Und die dritte Eigenschaft von Bildung: Sie ist ein Instrument und Werkzeug der sozialen Gerechtigkeit. Sie ermöglicht es Menschen, Hürden, Hindernisse und Steine aus dem Weg zu schaffen, gläserne Decken zu durchbrechen und Träume zu verwirklichen. Daher sollte man sich Goethes Zitat zu Herzen nehmen, "Aus Steinen, die einem in dem Weg gelegt werden kann man Schönes bauen. Gelangt man an eine Mauer, dann muss man einen Weg finden, die Mauer zu überwinden. Unabhängig davon, ob man hinüber klettert, ob man um sie herumgeht oder sie durchbricht, aber man darf sich von der Mauer nicht aufhalten lassen.

Man darf auch keine Angst davor haben, Fehler zu machen. Fehler zu machen ist nämlich die Normalität. Man darf also auch keine Furcht davor haben, etwas falsch zu machen oder zu scheitern. Wenn wir nämlich die Angst Fehler zu machen und die äußeren Erwartungen um uns herum wegblenden und auch die Gefühle wie etwa Stolz, Scham und Unbehagen, dann bleibt nur das Wesentliche übrig. All diese anderen Dinge verschleiern nämlich oft, das was tatsächlich wichtig und wesentlich ist.

Wie gesagt, Bildung ist etwas Faszinierendes und ein sinnbildlich ein gutes Werkzeug, ein Kompass und eine Fackel, aber ist es auch automatisch etwas Wesentliches. Ich habe 27 meiner 32 Lebensjahre vom Kindergarten bis zur Universität im Bildungsbereich verbracht – davon die Hälfte nebenberuflich. Ich habe zahlreiche Abschlüsse Urkunden und die Diplome erworben, aber letztendlich sind aber Diplome, Abschlüsse und Urkunden nichts wert, wenn sie nicht zu etwas Positivem, zu etwas Wesentlichem beitragen. Erst wenn diese Prämisse erfüllt ist, wird Bildung selbst und Wissen selbst zu etwas Wesentlichem. Jeder sollte sich daher ganz genau vor Augen führen, was tatsächlich wesentlich ist im Leben und was nicht.

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