Jedes Mal wenn ich ein Croissant schnabuliere (ich tu das zunehmend seltener, aus unten aufgeführten Gründen), denke ich mir, da sollte man einen Mammalad reingeben und Zuckerguß drübertun. Und natürlich darf man keinen kackverfluchten Blätterteig nehmen, sondern wohlig-mürben... äh, Mürbteig halt. Den Erfinder des Blätterteigs sollte man aus seiner Backstube zerren und solange in einem Käfig in die Donau halten, bis er abgesoffen ist. Ja, okay, ich bin ein bisserl aggressiv...

Eine selige Sekunde lang denke ich daran, wieviel Geld man mit meiner Erfindung verdienen könnte. Dann fällt mir ein, daß es die beschriebenen Verbesserungen am Croissant schon vor 70 Jahren beim Bäcker Donath in Gern gab, direkt neben der Volksschule, unter dem Namen Zuckerhörndl.

(1)

Die Tatsache, daß Bayern von den Amerikanern besetzt war, hat uns noch geraume Zeit vor der Französischen Küche bewahrt, aber - herrje, wir wissen es - kein Glück währt ewig. Irgendwo lauert der Franzos und dann ist es os.

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(1) Das hier abgebildete Zuckerhörndl hat nicht die Form des orthodoxen Donath-Zuckerhörndls. Das sah eher aus wie ein Croissant, nur halt mit Zuckerguß. Der Vorteil des oben abgebildeten Zuckerhörndls aber ist natürlich, daß es heute noch da und eßbar ist, während es Donath-Zuckerhörndls heute nur noch als versteinerte Fossilabdrücke gibt.

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