Die "Weltwoche" des Roger Köppel berichtet heute über die Initiative der Premierministerin von Alberta, Danielle Smith, angeblich anstößige Werke der Weltliteratur aus Schulbibliotheken zu entfernen. Die Leserschaft gerät ins Schäumen: "Bücherverbrennung aus religiösen- oder ideologischen Gründen der Nazis mit dazugehöriger Rede von Göbbels, ist die Vorstufe in den totalitären Staat. Wer sich an die Corona Zeit unter Trudeau erinnert, sieht sich da bestätigt." / "Der Faschismus ist wieder da ... die Global Sozialisten ... verbieten beformunden canceln und wollen die totale Kontrolle ..." / "Aber perverse bei Pride Demos ... und Darkräume in Kindergärten ..." / "Dafür wird „Das Kapital“ von Karl Marx wahrscheinlich demnächst kostenlos als Pflichtlektüre an die Bevölkerung verteilt (wie demnächst in Deutschland auch)." / "Kanada ist heute das Labor der globalistischen Wokeness und Wahnsinns, mit allen krebsartigen Auswüchsen wie Sterbehilfe, Genderwahn, Migration, Zensur, Russlandhaß und Gehirnwäsche an den Schulen." / "Kanada ist fest in der Hand von Neusozialisten." usw... Da haben wir es wieder: Diese verdammte linke cancel-culture...Aber - oh, Moment, die Premierministerin Smith ist ja eine Konservative mit gewissen, durchaus ausgeprägten Sympathien für Donald Trump, weswegen es vielleicht auch kein Zufall ist, dass die Autobiographie einer schwarzen Bürgerrechtlerin (Maya Angelou) entfernt wurde. Auch in den USA, in der Republikanerhochburg Florida werden die Schulbibliotheken gesäubert, neben Angelou erwischt es dort Kurt Vonnegut und Anthony Burgess (zwei meiner Hausgötter). Eine Graphic Novel über das Leben der Anne Frank wurde ebenfalls entfernt (https://www.fr.de/politik/florida-gesetz-tausende-buecher-aus-schulbibliotheken-verbannt-zr-93412089.html).
Vielleicht haben seine Leser den Roger Köppel falsch verstanden?