Die Steuerreform - was wir nicht alles schon über sie lesen durften.

Gewollt - gemieden - vermieden - verschoben. Wer weiß schon, was da kommt.

Aber alle, alle wollen immer eines: Gerechtigkeit.

Es ist müßig und schwer, weil ideologisch beladen, zu diskutieren was denn gerecht ist. Und erst bei den Steuern. Da geht´s ja ums Geld. Aber eines ist in den medial geführten Diskussionen bisher gänzlich unter den Tisch gefallen, so zumindest in meiner Wahrnehmung: wir haben es geschafft. Die Lohnsteuer, also die Steuer, die vom Arbeitgeber gleich einbehalten wird, mausert sich zur Einnahmequelle Nr. 1. (Jänner bis September 2014 18,9 Mrd. vs. Umsatzsteuer 19 Mrd.). Und das ist schon beachtlich. Beachtlich sind auch die Steigerungsraten bei der Lohnsteuer im Jahresvergleich 13 zu 14 (+5,7% im Vergleich zur Umsatzsteuer (+2,7%).

Bei der Umsatzsteuer kann man als Konsument ja noch verstehen. Regelsteuersatz 20% (bis auf einigen Ausnahmen wie Lebensmittel) auf alles, was ich kaufe. Eine sogenannte Verbrauchsteuer. Aber beim Lohn? Da verbrauche ich nichts. Gar nichts. Ich arbeite. Und dann schlägt der Staat, wenn ich schon mal Steuern zahle, gleich mit 36,5% zu.

Das kann gar nichts.

Für Niedrigverdiener ist aber die Steuer ja nicht das größte Problem. Die Sozialversicherung schlägt mit undifferenzierter Härte viel früher zu. Nämlich ab etwa 400,- pro Monat, der sogenannten Geringfügigkeitsgrenze. Etwa 18% werden abgezogen, wenn man da drüber ist. Ohne Freibetrag, will heißen: 450,- pro Monat minus 18% von 430,-. 380,- pro Monat, Null Abzug.

Stimmt schon. Sozialversicherungsbeiträge sind (auch) für die Zukunft, weil Pensionsbildend. Aber eben nicht die gesamten Beiträge. Da wird in die Krankenversicherung ebenso einbezahlt.

Man kann sich ja auch mal darüber Gedanken, wie ein Gesamtpaket aussehen sollte. Nicht nur von der Steuer sprechen, etwa. Sondern von Abgaben. Und auch von Verteilung.

Das wäre vielleicht was Gerechtes.