Man muss nicht Marathon laufen. Wien ist auch am Rad schön.

Am Wochenende haben laut Angaben der Veranstalter über 42.000 LäuferInnen am Vienna City Marathon teilgenommen. Ein Teil der Sportler musste dabei über den Universitätsring und somit am Rathausplatz vorbei. Und wie es der Zufall wollte, fand dort am Sonntag das Argus Bike Festival statt. Da laufen also tausende Menschen durch Wien und mühen sich ab und merken gar nicht, dass sie auch mit dem Rad durch die Donau-Metropole cruisen könnten. Noch dazu wo es am Rad-hausplatz jede Menge schicker Räder zu bewundern gab.

Eines dieser Fahrräder nennt sich VELLO und ist ein Klapp-Bike für urbanes Publikum. Entwickelt wurde es von Valerie Wolff und Valentin Vodev, gefördert im Jahr 2013 durch das Impulse Programm des austria wirtschaftservice. Der Prototyp begeistert seither nicht nur die Besucher diverser Bike-Festivals und Messen, sondern hat auch eine internationale Käuferschaft überzeugt. Denn im September letzten Jahres starteten die beiden eine Kickstarter-Kampagne, um sich einen letzten Markt-Check einzuholen und die ersten Räder vorab zu verkaufen.

Über 30.000 Dollar, umgerechnet also rund 28.000 Euro, konnten die beiden von der Crowd einsammeln. 61 Supporter warten nun auf ihre Räder, die Anfang Juli ausgeliefert werden. Im Gegensatz zu anderen Crowdfunding-Kampagnen sind es jedoch nicht die üblichen family, friends and fools gewesen, die das Projekt unterstützt haben. "Viele Kunden fanden einfach die Idee bzw. die Erfindung an sich gut und wollten uns einfach als Startup helfen",  verriet mir Valerie Wolff heute am Telefon.

Warum sie ihr Produkt nicht auf dem herkömmlichen Weg vermarkten wollten, erklärt Wolff so: "Was die Entwicklung des Prototypen anging, befanden wir uns aufgrund der Förderlandschaft in Österreich in einer glücklichen Lage. Wenn du dann weißt, dass dein Produkt gut ist, dann stellst du es auf Kickstarter und verkaufst es. Genau das haben wir gemacht. Denn wir wollten uns noch das Feedback potenzieller Kunden holen und gleichzeitig die Marketingeffekte beim Crowdfunding nutzen."

Dass Crowdfunding alleine aber nicht ausreicht, um ein Produkt zu perfektionieren, haben Wolff und Vodev in den letzten Monaten gelernt. "Unser Crowdfunding war ein Impuls, uns zu professionalisieren.", meint Wolff. "Händler wollen nämlich klare Infos und Fakten zum Wann, Wie und Wieviel. Außerdem haben uns etwa Messebesucher noch wichtige Hinweise gegeben, z.B. dass wir unbedingt eine Nabenschaltung verwenden sollen.", fährt Valerie Wolff fort.

Gemeinsam mit der Crowd haben die beiden Startup-Gründer also ihr Produkt Schritt für Schritt optimiert und an den Markt herangeführt. Und auch wenn es noch ein paar Wochen dauert, ich bin mir sicher, dass Vello diesen Markt erobern wird. Wünschen tu ich es den beiden auf jeden Fall.

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Bernhard Juranek

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