Vom Schutzengel zum Sündenbock: Der Wetterdienst am Pranger

Wenn Sparwahn tötet: Die Warnung, die niemand hören wollte

In den vergangenen Monaten wurden beim Nationalen Wetterdienst der USA und verwandten Behörden massive Einsparungen und Personalabbau durch die Regierung von Donald Trump und unter Beteiligung von Elon Musk durchgesetzt. Rund 1300 Meteorologinnen und Meteorologen verloren ihre Stellen. Fachleute und Medien warnten wiederholt, dass diese Kürzungen die Qualität der Wettervorhersagen und Extremwetterwarnungen deutlich beeinträchtigen könnten, besonders bei lokalen Ereignissen wie Überschwemmungen, Tornados oder Hurrikanen.

Sparen bis zum letzten Tropfen

Diese Warnungen haben sich nun angesichts der tödlichen Sturzfluten in Texas bewahrheitet, bei denen mindestens 24 Menschen ums Leben kamen und zahlreiche Kinder aus einem Sommercamp weiterhin vermisst werden. Experten betonen, dass der Wegfall von Messdaten – etwa durch weniger Wetterballonstarts und gekürzte Budgets für Überwachungstechnik – sowie der Verlust erfahrener Prognostiker die Frühwarnsysteme schwächen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass seltene, aber gefährliche Extremereignisse nicht rechtzeitig erkannt werden.

Budget gekürzt, Verantwortung abgeschoben

Trotz dieser bekannten Zusammenhänge und der dokumentierten Auswirkungen der Kürzungen geben einige texanische Republikaner nun dem Nationalen Wetterdienst selbst die Schuld an den tödlichen Folgen der Überschwemmungen. Dies geschieht, obwohl die Ursache für die verschlechterte Warnlage direkt auf die politischen Entscheidungen zur Personal- und Budgetreduzierung zurückzuführen ist. Die Behörden vor Ort betonen zwar, dass Sturzfluten in der Region nicht ungewöhnlich sind, die aktuelle Katastrophe aber in Ausmaß und Geschwindigkeit „unerwartet“ war.

Texanische Tragödie und politische Kurzsichtigkeit

Fazit: Die Kritik der texanischen Republikaner am Nationalen Wetterdienst ignoriert weitgehend die Tatsache, dass dessen Leistungsfähigkeit durch die von der eigenen Partei unterstützten Einsparungen und Entlassungen massiv eingeschränkt wurde. Die Warnungen von Fachleuten vor den Folgen dieser Politik haben sich nun in einer Katastrophe mit zahlreichen Todesopfern bestätigt.

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