Mord am Markt – Munition für die FPÖ

Tragischer, grausamer, blutiger, angsteinflößender und alarmierender kann wohl kaum ein Verbrechen sein. Gestern Nacht, am Wiener Brunnenmarkt, zertrümmert ein in Österreich illegal lebender Kenianer einer 54jährigen Mutter den Schädel. Just in einem der hippsten Vierteln der Stadt, auf einem unter Tags multikulturell belebten Markt, der gleichzeitig Brennpunkt der Drogenkleinkriminalität ist.

Die Volkswut kocht, die üblichen Politiker melden sich schon zu Wort, kaum ist das Blut am Bordstein getrocknet. Schuld sind die Ausländer, eh klar. Die Flüchtlinge, eh klar, die Asylsuchenden. Doch die gerade erst veröffentlichte Mord-Statistik für 2015, also dem Jahr der „Willkommenskultur“, beweist: Es gab kaum einen Anstieg bei den Tötungsdelikten in Österreich. Trotz zehntausender aufgenommener Asylsuchender.

Wasser auf die Mühlen der FPÖ ist die tragische, für sie ins Konzept passende Untat in Wien allemal. Bereits am Abend nach der Tat sandte „Unsere Blaue Seite“ auf Facebook eine Grafik aus, die widerlicher nicht sein könnte:

„Totgeschlagen, aber nicht totgeschwiegen. (Bild einer Kerze, Anm.) In Erinnerung an eine Unbekannte. Am 4. Mai 2016 in Wien wurde eine 54jährige auf dem Weg zur Arbeit mit einer Eisenstange brutal totgeschlagen. Opfer und Täter kannten sich nicht. Hätte der Rechtsstaat nicht versagt, wäre sie bereits im wohlverdienten Feierabend bei ihrer Familie. Möge sie in Frieden ruhen.“

„Wien Heute“ berichtete über „Versäumnisse von Polizei und Justiz“. Sie erst haben es zugelassen, dass ein verurteilter Straftäter, der sich illegal in Österreich aufhält und Wochen lang in der Umgebung des späteren Tatorts obdachlos gehaust hat, zum Mörder wurde. Doch die Ur-Schuld trägt die Politik. Denn es sollte selbstverständlich sein, dass straffällig gewordene Fremde, insbesondere nach Gewaltdelikten, sofort abgeschoben werden.

Dass es so gut wie unmöglich ist, Menschen nach Kenia rückzuführen (wie in viele Länder auch, Anm.), ist nichts Neues. Egal, ob sie sich bloß illegal im Land aufhalten oder Straftaten begangen haben – einmal hier, immer hier. Wie vieles bei der Flüchtlings- bzw. Fremdendebatte wird das Totalversagen der Politik offensichtlich. Längst wäre es wohl ein Leichtes gewesen, unilateral ein Rücknahmeabkommen mit Kenia auszuhandeln, wirtschaftliche Druckmittel gäbe es zu Hauf. Ähnliches gilt für die meisten anderen Staaten, die ihre abtrünnigen Bürger nicht mehr zurücknehmen wollen.

Doch weshalb ist das so?

Das politische Lagerdenken, das sich längst überlebt hat und dennoch Realität ist, lähmt alles. Eine Regierung mit sozialistischer Beteiligung könnte niemals eine „harte“ Position in Flüchtlingsfragen einnehmen oder für unverzügliche Abschiebungen sorgen, nötige Zwangsmaßnahmen, die keine Hochglanzbilder für Medien hergeben, inklusive.

Frau Griss ist, auch wenn ich kein Fan von ihr bin, eine sehr gescheite Frau. Meinte sie doch kurz vor dem Mord am Markt, dass die Menschen Lösungen wollen. Egal, welche farbigen Mascherln sie haben.

Shutterstock/GongTo

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