Meine Liebe zu den Büchern. Einige Buchtipps.

Vielleicht ist es euch ja auch so ergangen wie mir, dass ich im geplanten Urlaub dann doch kaum Zeit für meine Bücher fand. Es ist ja nie zu spät und deshalb hier meine Empfehlungen für entspannte Tage.

Malte Herwig "Die Frau, die Nein sagt: Rebellin, Muse, Malerin – Françoise Gilot über ihr Leben mit und ohne Picasso"

Ankerherz Verlag

Ein Buch, das mir in so manchen Dingen die Augen geöffnet hat und mich motiviert, das Leben immer wieder neu zu entdecken. Hier eine kurze Zusammenfassung:

Für Pablo Picasso blieb sie ein Rätsel, und sie war die einzige Frau, die ihn verließ. Françoise Gilot ist Malerin, Wahrheitssuchende, eine Künstlerin des Lebens. Für manche ist sie eine lebende Legende, eine Frau, die zu den klügsten unserer Zeit gehört. Françoise Gilot, Mutter von Paloma Picasso, öffnete dem renommierten Biografen Malte Herwig die Türen ihrer Ateliers in New York City und Paris. Gemeinsam nähern sie sich zentralen Fragen des Lebens: Worauf kommt es wirklich an? Was bedeutet Glück und was spendet Zufriedenheit? Es ist ein Buch über die Kunst. Und über die Kunst eines erfüllten Lebens. »Wenn du etwas riskierst, erlebst du auch schlimme Dinge, aber du lebst und verstehst immer mehr. Vor allem wirst du nicht langweilig. Das ist das Allerschlimmste: langweilig werden.« FRANÇOISE GILOT

Ich liebe Biographien und deshalb gleich noch eine einer spannenden Frau, deren Museum in New York City in diesem Jahr neu eröffnet wurde:

Ich habe alles gelebt: Autobiographie

Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch)

Sie sammelte Männer und Kunst. Die Männer gingen, die Kunst blieb. In ihren respektlosen Memoiren plaudert Peggy Guggenheim (1898 - 1979) anekdotenreich über ihre stürmischen Liebesaffären mit berühmten Künstlern wie Max Ernst, Jackson Pollock und Marcel Duchamp, über den mächtigen Guggenheim-Clan sowie über ihre provokanten Kunstausstellungen. Entstanden ist dabei nicht nur das schillernde Porträt eine außergewöhnliche Frau, sondern zugleich auch eine unterhaltsame Dokumentation über einen bedeutenden Abschnitt der modernen Kunstgeschichte. Das Buch, sehr offenherzig geschrieben, gibt Einblick in das Leben dieser bemerkenswerten Frau, wenngleich es teilweise etwas langatmig geschrieben ist. Für Interessierte ein sehr lesenswertes Buch.

Mirna Funk „Winternähe“

S. FISCHER

Mirna Funk erzählt die Geschichte einer jungen deutschen Jüdin in Berlin und Tel Aviv. Ihr Name ist Lola. Sie ist Deutsche. Sie ist Jüdin. Und die einzige, der ihr ein Hitlerbärtchen ins Gesicht malen darf, ist sie selbst. Sie hat genug davon, dass andere darüber bestimmen wollen, wer sie ist und wer nicht. Sie entscheidet, wovon sie sich verletzt fühlt und wovon nicht. Wer bestimmt darüber, wer wir sind? Unsere Herkunft, falsche Freunde, orthodoxe Rabbiner? Lola ist in Ost-Berlin geboren, ihr Vater macht rüber und geht in den australischen Dschungel. Sie wächst auf bei ihren jüdischen Großeltern und ist doch keine Jüdin im strengen Sinne. Ihre Großeltern haben den Holocaust überlebt, sie selber soll cool bleiben bei antisemitischen Sprüchen. Dagegen wehrt sie sich.

Sie lebt in Berlin, sie reist nach Tel Aviv, wo im Sommer 2014 Krieg herrscht. Sie besucht ihren Großvater und ihren Geliebten, Shlomo, der vom Soldaten zum Linksradikalen wurde und seine wahre Geschichte vor ihr verbirgt. Lola verbringt Tage voller Angst und Glück, Traurigkeit und Euphorie. Dann wird sie weiterziehen müssen. Hartnäckig und eigenwillig, widersprüchlich und voller Enthusiasmus sucht Lola ihre Identität und ihr eigenes Leben.

Es ist ein differenziert angelegtes Werk, dem man sich mit zunehmender Spannung überlässt. Mirna Funk hat gerade den Uwe Johnson Förderpreis für das beste deutschsprachige Debüt der letzten zwei Jahre erhalten.

Martin Suter „Montecristo“

Diogenes

Ein Personenschaden bei einer Fahrt im Intercity und zwei Hundertfrankenscheine mit identischer Seriennummer: Auf den ersten Blick hat beides nichts miteinander zu tun. Auf den zweiten Blick schon. Und Videojournalist Jonas Brand ahnt bald, dass es sich nur um die Spitze eines Eisbergs handelt. Lustvoll hält Martin Suter in «Montecristo» der Schweiz einen kritischen Spiegel vor – ohne Moralfinger, sondern mit spitzer Feder und blühender Fantasie. Die Boulevardmedien bekommen ebenso ihr Fett weg wie die schweizerische Filmförderung. Seine Schreibe ist süffig, gespickt mit schnellen Dialogen und dem typischen Humor eines Mannes, der die Manager-Szene persönlich kennt.

Arturo Pérez-Reverte „Das Geheimnis der schwarzen Dame“

Insel Verlag

Arturo Pérez-Reverte, geboren 1951 im spanischen Cartagena, ist einer der erfolgreichsten Autoren Spaniens. und arbeitete 21 Jahre als Kriegsreporter. Seit 2003 ist er Mitglied der Real Academia Española.

Die Restauratorin Julia stürzt sich nach einer gescheiterten Beziehung in die Arbeit. Im Madrider Prado soll sie am Gemälde eines flämischen Meisters aus dem 15. Jahrhundert arbeiten; darauf ein in eine Schachpartie versunkener Ritter und sein Herr, im Hintergrund die edle Dame in schwarzem Samt. Schon bald legt Julia eine geheimnisvolle Inschrift frei, die viele Fragen aufwirft. Fragen nach der Liebe und einer fünfhundert Jahre alten Schuld. Und als ihr Ex-Freund plötzlich stirbt, bleibt Julia keine Wahl: Sie muss – auch um sich selbst zu retten – das Geheimnis der schwarzen Dame lösen …

Mit gefühlvoller Dringlichkeit erzählt Arturo Pérez-Reverte von der Spurensuche einer jungen Frau. Er verknüpft die Liebe zur Malerei und den sehnsuchtsvollen Glanz einer vergangenen Zeit zu einem unverwechselbaren Spannungsroman.

Das Bildnis des Dorian Gray

Insel Verlag

Ein Klassiker - mit diesem Buch verewigte Oscar Wilde die selbstbezogen-gefühllose Spezies der "Dandys" -- ein Kunstbegriff, der durch Dorian Gray seine literarische Entsprechung fand. Er löste damit im Upperclass-London einen Boom aus, dem er selbst als "Trendsetter" Vorschub leistete. Der junge, unverdorbene Dorian Gray gerät in den zerstörerischen Bann des zynischen Dandys Lord Wotton. Fortan führt er ein ausschweifendes Leben, gibt sich ganz dem Vergnügen hin und verliert sämtliche moralischen Hemmungen. Während sein Äußeres unverändert jung und makellos schön bleibt, mutiert sein Porträt zu einer schrecklichen Fratze ...

Dem vielfach preisgekrönten Übersetzer Eike Schönfeld ist es gelungen, die sprachlichen Finessen und die brillanten Dialoge Oscar Wildes in ein zeitgemäßes Deutsch zu übertragen. Ein wahres Lesevergnügen, das einlädt, dieses Meisterwerk zu entdecken.

Wilhelm Schmid „Sexout - Und die Kunst, neu anzufangen“

Insel Verlag

Eine recht unterhaltsame Auseinandersetzung mit der nachlassenden Lust in einer Zeit, in der Sex ein Muss geworden ist.

Mehr Gelassenheit – auch in der Liebe

Sex macht Spaß! Immer mehr Menschen – ob jung oder alt – wissen mit dieser ständig wiederholten Formel nichts mehr anzufangen. Denn ihre Erfahrung ist eine ganz andere: Sex ist ein Problem. Dieses Buch gibt dem Problem einen Namen: Sexout. Was bedeutet das für unser Liebesleben? Hat ausgerechnet die Philosophie etwas dazu zu sagen? War tatsächlich Sokrates schon in einer solchen Lage?

Wilhelm Schmid, Bestsellerautor (Glück, Gelassenheit), lässt seine Leser mit der Bestandsaufnahme des Problems nicht allein, sondern macht Vorschläge, wie sich damit umgehen lässt, ja, was sich aus einem Sexout machen lässt. Das Problem ist nicht wirklich neu, finden sich doch in der modernen Kunst viele Darstellungen, die zeigen, wie einer ratlos am Bettrand sitzt und der Andere seinen Kopf in den Kissen verbirgt. Neu ist nur die epidemische Verbreitung, aber vielleicht setzt damit auch das große Aufatmen ein: Endlich ein Leben ohne Druck, ständig Sex haben zu sollen. Mehr Gelassenheit wird möglich, auch im Bett.

Nuccio Ordine „Von der Nützlichkeit des Unnützen: Warum Philosophie und Literatur lebenswichtig sind“

Graf Verlag

Unsere Gesellschaft denkt zielorientiert. In seinem philosophischen Überraschungsbestseller zeigt Nuccio Ordine, dass nur die Beschäftigung mit dem Überflüssigen Freiräume im Kopf schafft. Ein passendes Zitat aus dem Buch: "Der Genuss ist es, der uns glücklich macht, nicht der Besitz" Michel de Montaigne.

Dieses kleine, rote, fast schon unscheinbare Büchlein hat es in sich – ein Bestseller in Italien, Frankreich und Spanien.

(Foto: fotolia/pixelrain)

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fischundfleisch

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irmi

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