Das Jahr neigt sich seinem Ende zu. Langsam leert sich das Portemonnaie, entweder im Kaufhaus oder am Glühweinstand. Leute, die sich das ganze Jahr nicht gesehen haben, begegnen sich nun am Weihnachtsmarkt und fragen sich, wie es denn so war: Das Jahr.

Auch ich werde öfters gefragt, was ich mir so in den letzten 12 Monaten angesehen habe und was mir davon besonders in Erinnerung geblieben ist. Ich stöbere in meinen Erinnerungen und in alten Fisch-Fleisch Artikeln.

Das Jahr begann mit einer Reise nach Salzburg. Eine Stadt, die 1965 als Kulisse für den besonders erfolgreichen Musical Film 'Sound of Music' diente und mich zu einem Rundgang zu den Drehorten einlud. Die Nacht verbrachte ich stilgerecht in der Villa Trapp, dem einstigen Wohnort der im Film portraitierten Familie Trapp.

Eine Biertour führte mich bald darauf abermals nach Salzburg. Die Tour ging entlang von historischen Sudpfannen hinzu frisch gebrauten Craftbeer. An das Bier mit Maronigeschmack werde ich mich wohl noch lange erinnern.

Die erste Fahrt ins Ausland endete nur ein paar Meter nach der österreichischen Grenze: Ich besuchte die Drei-Flüsse-Stadt Passau. Bei einem Glas Bier (ohne Maronigeschmack) betrachtete ich das Farbenspiel der Flüsse Ilz (Schwarz), Inn (Grün) und Donau (Blau). Ob die Donau wirklich blau war, kann ich jetzt nicht mehr so genau sagen. Jedenfalls singt man das so.

Im selben Monat wählte ich einen freien Nachmittag um mir mal ganz Österreich anzusehen. In rund 80 Minuten spaziere ich durch das Freilichtmuseum von Stübing, das typische Bauernhöfe von Burgenland bis Vorarlberg zeigt. Schon kurios zu sehen, über welche technische Finessen diese alten Höfe verfügten.

Bäuerliche Höfe im Friaul waren dazu eine schöne Ergänzung. Von meinem Standquartier in Udine besuchte ich Schinkenmanufakturen und Stockfischschläger. In Udine selbst erlebte ich tolle Einblicke in der Stadt selbst, die über eine besonders schöne Turmuhr auf der Piazza della Liberta verfügt.

Dem Stockfisch begegnete ich einige Wochen später noch mal in Erfurt, wo ich an einem ‚Haus zum Stockfisch‘ vorbei kam. In der Stadt selbst beeindruckten mich vor allem die Krämerbrücke mit ihren zahlreichen noch bewohnten Häuser und die Festspiele direkt auf den Stufen vor dem Dom. Achja, hier begegnete ich auch einer entzückenden Maus!

Die Reise nach Erfurt war Teil einer Rundreise durch Thüringen, die ich zum Teil mit dem Fahrrad, zum Teil mit dem Bus durchführte. Unterbrochen von Ausflügen zu so speziellen Orten wie den Porzellanwelten hoch oben auf den Leuchtenburg oder zu den Glashütten in Lauscha, wo seit Generationen der Christbaumschmuck für die ganze Welt produziert wird.

Ich bin auch gepilgert! Zumindest die letzten paar Meter entlang eines Kräuterlehrpfades bis ich dann vor der wohl wichtigsten Wallfahrtskirche der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie stand: Die Basilika von Mariazell. Ein Besuch bei einem nächtlichen Konzert hoch oben auf der Alm und eine Sonderführung durch ein Depot voller alter Straßenbahnen rundeten mein Wochenende in Marizell ab. Angereist bin ich übrigens mit der sehenswerten Mariazeller Schmalspurbahn.

Auch der nächste Ausflug ging in die Berge. Diesmal spazierte ich in den Kärntner Bergen entlang einem Pfad der Liebe und lernte anschließend auf einer Bootsfahrt im Millstättersee das Netzfischen kennen. So richtig erfolgreich war ich aber in beiden Fällen nicht. Dafür hatte ich ein paar schöne Klangerlebnisse auf einem Pfad durch eine Schlucht gleich neben der Stadt Millstatt.

Der Oktober begann mit einer bemerkenswerten Einladung des Stadttheaters Baden, wo ich für ein paar Stunden bei den Probearbeiten zum Stück „Das Land des Lächelns“ dabei sein durfte. Für mich besonders bemerkenswert die hohe Energie, mit der alle Beteiligten das Stück zu einem Erfolg machen wollen und dies auch schaffen.

Der Herbst, der heuer eigentlich ein Sommer war, veranlasste mich, mir mal die Spa Landschaften in Slowenien näher anzusehen. Konkret besuchte ich drei Thermen in drei verschiedenen Regionen unseres südlichen Nachbarlandes und machte drei gänzliche verschiedene Erfahrungen. In der Prekmurje badete ich in schwarzem Wasser, in Ptuj ließ ich mich römisch verwöhnen und in Portoroz probierte ich im Thermencafé einen Kuchen, der mit einer Salzblüte garniert ist.

Und schon ist das Jahr fast vorüber und ich stand vor der Frauenkirche in Nürnberg, von deren Balkon jedes Jahr das Christkindl den berühmten Nürnberger Weihnachtsmarkt eröffnet. Ein sehr besinnlicher Moment, wenn alle Lichter verlöschen und das Christkindl mit seiner Rede beginnt. Den Rest des Wochenendes verbrachte ich in verschiedenen Nürnberger Museen, zum Beispiel im Germanischen Nationalmuseum, wo man sich in den Resten einer alten Klosteranlage herrlich verirren kann.

Das Jahr 2015 endet bald, mein Bericht endet schon jetzt. Ich wünsche allen meinen Lesern ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr!

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irmi

irmi bewertete diesen Eintrag 17.12.2015 22:33:40

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