Die Evolution jeder sozialistischen Gesellschaft

Sozialistische Gesellschaften sind nie so reich wie sie sein könnten, wenn sie kapitalistisch leben würden. Die besten Beispiele hierfür sind Korea und Deutschland. In beiden Fällen existiert(e) unter fast exakt identen Bedingungen beide Systeme parallel und die sozialistische Version war immer ärmer, im Sinne, dass der durchschnittliche Bürger im Sozialismus weniger hatte als der Bürger im Kapitalismus. Zudem mutiert jedes sozialistische System zur Diktatur.

Aber warum? Liegt das nur daran, dass immer die falschen an der Macht waren oder ist das Problem systemisch?

Gehen wir der Sache eben systematisch nach.

Beginnen wir mit der Zielsetzung. Praktisch jedes sozialistische System strebt nach einem Zustand in dem am Ende alle entweder „das Gleiche“ oder „ihren gerechten Anteil“ haben.

Hierzu wird üblicherweise sehr früh ein Mindestlohn eingeführt.

Das Problem am Mindestlohn ist, dass jede Person die nicht fähig ist Leistungen zu erzeugen die unter dem Mindestlohn liegt nicht mehr beschäftigbar ist, weil sie mit jeder Stunde die sie arbeitet mehr Kosten verursacht als Gewinne erzeugt. Das ist auch im Sozialismus so.

Wenn jemand 1000 Körner Kosten verursacht aber nur 800Körner erwirtschaftet, ist es besser für die Kommune, wenn er nichts tut.

Mindestlohn verursacht also zum einen, dass Menschen ihre Jobs verlieren und gleichzeitig die Preise steigen, weil ja dennoch irgendwer die Arbeit machen muss, meistens werden diese Jobs von anderen „mitgemacht“.

Damit diese Massen von Arbeitslosen überleben können müssen Sozialleistungen her die durch Umverteilung finanziert werden, sprich die die jetzt mehr arbeiten müssen, weil die billigen Arbeitskräfte fehlen müssen die ehemaligen billigen Arbeitskräfte durchfüttern. Dazu erhöht man eben die Steuerlast, zuerst mal für die Reichen. Die Reichen aber suchen sich Schlupflöcher oder flüchten irgendwohin wo sie ihr Geld behalten können. Das führt zu einem Abwandern von Kompetenz, denn keiner ist mobiler als die Reichen.

Ohne die Investitionen durch die Reichen und durch das Fehlen von Kompetenz brechen Teile der Wirtschaft in sich zusammen, beziehungsweise werden eben Chancen nicht genutzt, weil niemand in Startups finanziert.

Die Wirtschaft überaltert.

Alte Firmen die längst sterben hätten sollen werden am Leben gehalten während keine Jungen nachwachsen. Das erhöht die Arbeitslosigkeit noch weiter. Um den Trend aufzuhalten werden Firmen verstaatlicht, was aber eben den Effekt der Überalterung nur weiter verstärkt, vor allem weil die Firma noch immer von Menschen geführt wird.

Im Kapitalismus hätte der Chef versucht Effizienz zu steigern und mehr Gewinn zu machen, im Sozialismus ist das aber nicht wichtig. Der Chef ist jetzt ohnehin nicht jemand der Ahnung von Wirtschaft hat, sondern der die richtigen Kontakte zu den Machthabern hat und glaubt was die Partei glaubt. Das übersetzt sich in einem geringeren Output. Der geringere Output wird irgendwann zu Mangel und dieser Mangel manifestiert sich etwa in Hungersnöten. Vor allem das fixieren von Preisen kann solche Hungersnöte verstärken.

Wenn der Staat etwa den „gerechten Preis für Korn“ niedriger ansetzt als die Kosten die der zuständigen Kommune zur Verfügung steht, mach es keinen Sinn Korn anzubauen. Denn auch im Sozialismus braucht der Bauer eben einen Traktor, Dünger und Saat und diese Dinge kommen eben nicht aus der Notenbank, aus der all das wertlose Geld herkommt das der Staat in die Wirtschaft bläst.

Was nun passiert ist dass sich ein Schwarzmarkt bildet. Die Kommune produziert zwar Korn aber sie liefert nur einen Teil des Korns an den offiziellen Markt zu den diktierten Preisen ab, der Rest wird unter der Hand zu einem Preis verkauft der aus Angebot und Nachfrage resultiert. Dieser Schwarzmarkt verhindert oftmals das Verhungern von Millionen.

Das Leid ist aber da und Menschen gehen nun auf die Straße und fordern, dass die Regierung beginnt mit dem Unsinn aufzuhören der das Leid verursacht.

Das Problem nun ist aber, dass die Lösung eben darin besteht die Ideologie der zentralen Kontrolle aufzugeben und die Menschen wieder das tun zu lassen was sie eben tun, wenn sie frei sind: ihr Potential auszuschöpfen und je nach Potential und Ausschöpfungsgrad arm oder reich zu werden.

Das können die Machthabenden aber nicht zulassen, weil sie selber ja dann arbeitslos sind oder wegen ihren Verbrechen erschossen werden.

Hier kommt dann die Jung in Uniform ins Spiel. Der Staat verstärkt Polizei, Militär, Geheimdienst und führt eine Staatspolizei, Geheimpolizei, Kartoffelpolizei und weiß der Kuckuck noch was alles ein. Alle diese Gruppen haben im Wesentlichen die Aufgabe jede Form von Aufstand der leidenden Massen niederzuschlagen.

Und dann sind wir dort angelangt wo jedes sozialistische Experiment eben nach ein bis zwei Generationen ist: in einer verarmten Diktatur.

Egal wie gut, egal wie edel, egal wie idealistisch der Führer ist, er kann sich diesem Ablauf nicht entziehen. Jedes sozialistische Experiment war „echter Sozialismus“ genauso wie eben jedes Weihnachten in dem kein Christkind aufgetaucht ist, obwohl man für die Kinder so getan als ob, ein echtes Weihnachten war, obwohl das Christkind eine beliebte, schöne, romantische Lüge ist.

Das Problem am Sozialismus ist nicht der Führer und nicht die Bürger. Das Problem ist nicht Mal die Natur des Menschen. Das Problem ist die Natur, die Realität, die unbestreitbaren Fakten des Lebens an und für sich.

Wenn wir akzeptieren, dass ein Feuer ein Haus zerstört, auch wenn es nett wäre wenn wir mit einem Kanister Benzin und einem Feuerzeug Häuser bauen könnte, verstehen wir dass „aber wäre es nicht schön wenn“ eben kein Argument in der realen Welt ist.

Und ja, das ist traurig, aber solange wir die Realität nicht ändern können werden Dinge die unrealistisch sind eben in der Realität nicht funktionieren. Und deswegen hat eben Sozialismus noch nie funktioniert und wird auch in absehbarer Zukunft nicht funktionieren.

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