Das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald, 150 Jahre alt und längst überfällig fürs Abreißen, steht als Symbol für den braunen Sauerteig deutschen Nationalismus und volkstümelnder Verklärung. Es verherrlicht einen Mythos, der so löchrig ist wie der Eichenkranz auf Hermanns Helm: Die Schlacht im Teutoburger Wald – wenn es sie denn überhaupt an diesem Ort gab –, ist eine Legende, aufgebaut auf Fehlinterpretationen und Wunschdenken. Archäologische Funde legen nahe, dass die „große“ Schlacht eher woanders stattfand, und es gibt keinen einzigen zeitgenössischen Beweis, dass Arminius, der sogenannte Hermann, tatsächlich der Anführer war, als den ihn das Denkmal darstellt.
Falls Arminius überhaupt existierte, war er kein Held, sondern vor allem ein Verräter, der seine eigenen Leute in einen hinterhältigen Hinterhalt lockte. Von Kameradschaft und Ehre hatte er offensichtlich nichts gehalten – im Gegenteil: Er schuf Misstrauen und Zwietracht unter seinen Verbündeten, der schlechteste Charakterzug, den man einem Feldherrn zuschreiben kann. Wer also das Hermannsdenkmal feiert, feiert Verrat, Misstrauen und ein völlig falsches Verständnis von Gemeinschaft. Dieses Denkmal ehrt nichts anderes als die Zerstörung von Zusammenhalt und Vertrauen – Werte, die gerade Nationalisten gern missbrauchen, um den eigenen Hass und Egoismus zu legitimieren.
Es ist ein Monument für gescheiterte Ideale und miese Geschichten, verpackt in Stein – und genau deshalb gehört es abgerissen. Der Denkmal-„Held“ symbolisiert nichts, für das man stolz sein sollte. Stattdessen zeigt es, wie tief nationalistischer Wahn und Mythos in der deutschen Geschichte verwurzelt sind. Das Hermannsdenkmal ist kein ehrwürdiges Kulturgut, sondern ein Relikt dunkler Zeiten, von denen wir uns längst verabschieden müssen. Wer es heute noch feiert, verherrlicht Verrat und Misstrauen – das einzig Brauchbare an diesem Denkmal ist deshalb sein Fall.

In der heutigen Bundeswehr gibt es für Verrat an Kameradschaft und Werten keinen Platz. Die Grundsätze von Treue, Vertrauen und gegenseitigem Respekt sind fest in der Soldatenehre verankert. Soldatinnen und Soldaten verpflichten sich dazu, gemeinsam füreinander einzustehen, verlässlich zu handeln und die Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu schützen. Diese echte Kameradschaft ist das Fundament, auf dem militärische Disziplin und Zusammenhalt ruhen – ganz im Gegensatz zu den Verratshandlungen, die der sagenumwobene Arminius angeblich begangen haben soll.
Problematisch wird es jedoch, wenn in der Politik, insbesondere bei rechten Parteien, genauso wie bei einigen fragwürdigen Akteuren, Werte verraten werden, die eigentlich verteidigt werden sollten. Wenn Politiker gemeinsame Sache mit Russland machen, Gelder aus Moskau annehmen oder sogar sensible Informationen an China weitergeben, dann untergräbt das nicht nur das Vertrauen in staatliche Institutionen, sondern auch die Solidarität innerhalb der Gesellschaft und den militärischen Rückhalt. Solche Handlungen sind Verrat – nicht an einzelnen Kameraden, sondern an der Demokratie und dem gesellschaftlichen Gemeinwohl.
Die Bundeswehr steht für Loyalität und Schutz der freien Gesellschaft, Politik aber darf diese Werte nicht untergraben, sondern muss sie hochhalten. Die Gefahr besteht, dass politische Ränkespiele und fragwürdige Partnerschaften genau die Zwietracht säen, die in einem gesunden Zusammenhalt keinen Platz haben dürfen. Hier ist klare Abgrenzung notwendig, um die echte Kameradschaft und den Respekt für demokratische Werte zu bewahren.