Helfen ist eine feine Sache.

Jeder hilft gerne, es liegt in unserer Natur anderen zu helfen. Würden wir nicht helfen, würde die Gesellschaft nicht funktionieren.

Wichtig sei hier aber erwähnt dass es sehr unterschiedliche Motivationen gibt. Zwischen dem egozentrischen „Ich helfe nur wer mir hilft“ bis hin zu krankhaft altruistischen „ich helfe einem Räuber mich auszurauben“ ist Vieles möglich.

In unserer Zeit ist es modern geworden Hilfe zu fordern. „Irgendwer sollte was tun“. Selber zu helfen wird als „zu wenig“ empfunden. Große, revolutionäre Änderungen müssten her. Und da man selber nicht so genau weiss wie, rücken die Experten ins Rampenlicht.

Was aber wenn man es damit nicht besser, sondern schlechter macht?

Was wenn der Experte gar nicht weiß von was er spricht?

Friedrich Hayek beschrieb das folgendermaßen:

Wenn der Mensch in seinem Bestreben, die gesellschaftliche Ordnung besser zu gestalten, nicht mehr Schaden als Nutzen anrichten soll, wird er lernen müssen, dass er auf diesem, wie auf allen anderen Gebieten mit einer tief verflochtenen Organisationsstruktur, keine endgültigen Kenntnisse dessen erlangen kann, was ihm das Beherrschen der Vorgänge erst ermöglichen würde.

Um etwa die Wirtschaft zu „richten“ müsste man sie vollständig verstehen. Wir verstehen die Wirtschaft aber nicht. Jeder der behauptet er würde sie verstehen könnte das einfach beweisen indem er in einer Stunde gigantische Reichtümer anhäufen würde.

Jemand der die Wirtschaft versteht, könnte das tun.

Da das aber niemand kann, ist die Aussage dass niemand die Wirtschaft ganzheitlich verstanden hat bewiesen.

Was aber macht die Wirtschaft so kompliziert? Im Wesentlichen sind es irrationale menschliche Entscheidungen. Warum wird wertloses Papier etwa Millionen schwer wenn ein bekannter Künstler darauf kritzelt und warum bleibt es wertlos wenn ein Kindergartenkind etwas produziert das diesem „Kunstwerk“ täuschen ähnlich sieht?

All die selbsternannten Experten die uns in der Flimmerkiste vorgeführt werden sind keine.

Stellen wir uns etwa vor ein Wirtschaftsexperte, etwa ein ordentlicher Universitätsprofessor für Volkswirtschaftslehre hätte die Wirtschaft umfassend verstanden. Da er ein idealistischer Marxist sei lehnt er es natürlich ab sich zu bereichern. Er beschließt daher ein Wochenende seine Fähigkeiten auszunutzen und reich zu werden und verteilt dann den Reichtum heiter um.

Nach einem Monat hat er das Vermögen der Welt umverteilt.

Wenn das ginge, würde es jemand tun.

Der marxistische Ansatz, dass der Preis im Wesentlichen eine Summe der Aufwände ist, ist falsch. Der Preis ist stets was der Käufer zu zahlen bereit ist. Es gibt keinen „fairen Preis“, keinen „faires Gehalt“ und keine „faire Miete“. Jede Transaktion hat einen, zum Teil erheblichen, unberechenbaren bis irrationalen Anteil.

Wenn jemand bereit ist einen höheren Preis zu zahlen, dann steigt der Preis. Wollen zwei Menschen das gleiche Ding, so steigt der Preis. Will das Objekt aber keiner haben, so sinkt der Preis. Egal wie viel Arbeit ich in ein Gemälde stecken würde, es wäre wertlos, schlicht und ergreifend weil keiner mein Gekritzel jemals kaufen würde.

Was ein Ding ist, wie es gemacht wurde, welche Qualität es hat ist witzigerweise egal. Es zählt im Grunde nur ob es jemand haben will und wie sehr.

Der Vorschlag den Staat alle Gemälde zum gleichen Preis kaufen zu lassen und dann weiterzuverkaufen klingt fein, der Denkfehler wird aber rasch auch dem letzten Kommunisten klar: Das würde nicht die Künstler fördern sondern nur die Schmierfinken.

Die Pointe an der Sache ist dass der allergrößte Teil der Menschen so wenig von Wirtschaft versteht, dass diese Experten es relativ einfach haben sie an der Nase herumzuführen. Vieles von dem was sie sagen klingt ja auch einleuchtend, aber wie eben schon erwähnt: die Fähigkeit die Wirtschaft zu verbessern ist wesentlichen anspruchsvoller als reich zu werden.

Jemand der eine Konstruktion verbessern kann, muss sehr gut konstruieren können.

Jemand der ein Fahrsicherheitstraining anbieten kann, muss sehr gut Auto fahren können.

Jemand der weiß wie man alle reicher machen kann muss die Fähigkeit besitzen sich selber reich zu machen.

Die Menschen die uns versprechen die Wirtschaft zu reparieren sind Blender, insbesondere jene die uns versprechen uns alle satt machen zu können. Ehrlich sind nur jene die fordern dass keiner irgendetwas haben sollte. Die Welt einfach konsequent niederzubrennen und uns zurück in die Steinzeit zu führen ist etwas das wir können. Wurde ja vielfach gezeigt.

Was diese Leute aber nicht können ist ein System zu erschaffen in dem jeder satt und gesund ist, sicher und zufrieden, schlicht weil sie das grundlegende System un Mechanismen dahinter eben nicht verstanden haben.

Was uns bleibt ist zu akzeptieren dass kein Mensch die Wirtschaft verstanden hat. In der Folge können wir uns überlegen welche historischen Möglichkeiten was getan haben.

Ein feudalistisches System etwas ist großartig wenn wir den Adel fördern wollen, ein kommunistisches System ist recht gut für politische Eliten und die Allerärmsten und ein kapitalistisches System ist ideal für die 90% Durchschnittsbürger. Sagen unsere Erfahrungswerte.

Kein System ist ideal, jedes hat Vor- und Nachteile.

Ich für meinen Teil vertraue einem Ernährungsexperten nicht wenn er dick ist, einem Bodybuilding Trainer nicht wenn er keine Muskeln hat und einem Wirtschaftsexperten nicht wenn er arm ist.

Und ich erlaube es mir Menschen die sich Fahrstunden von jemandem ohne Führerschein geben zu lassen darauf hinzuweisen dass es sich hierbei nicht um die beste Wahl handelt.

Wer sich von jemandem helfen lässt der nicht kann was er verspricht riskiert ein fürchterliches Erwachen, fragt die Menschen in Venezuela, Russland, Ostdeutschland, China, Nordkorea und so weiter.

Sozialisten sind die Homöopathen der Wirtschaft: im Idealfall tun ihre Lösungen gar nichts und im schlimmsten Fall vergiften sie euch. Helfen tun sie nie.

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