Wäre das Internet nicht, hätten die Amerikaner wohl die Wahl zwischen Bush und Clinton gehabt, ja beinahe hatten sie ein Rennen Sanders gegen Trump.

Es liegt nahe zu vermuten, dass das mit dem Internet zusammenhängt. In Amerika war es ein Kampf zwischen praktisch allen etablierten Medien gegen das Internet, Nachrichten gegen social Media, Anchormen gegen Youtuber.

Die neuen Medien haben den Sieg davongetragen und die Presse ist in Panik. Es ist ein offenes Geheimnis dass die klassischen Medien die Rolle des Papstes in der Kaiserkrönung übernommen hatten. Es ging schon ohne sie, aber es mit ihnen war es einfacher, vor allem an der Macht zu bleiben.

Nun. Niemand verliert gern Macht.

Die Medien haben nun einen neuen Schlachtruf: „Fakenews!

Fakenews sind im Grunde News die die Medien nicht bringen, weil sie zum Beispiel tatsächlich falsch sind. Das sind Ereignisse wie eine UFO Landung mitten in New York oder eine Sichtung des Bigfoot.

Dann gibt es aber Dinge die den klassischen Medien, einfach nicht ins Konzept passen, wie etwa ein Trump der gerade dabei ist ein Antilobby Gesetz zu basteln. Wer darüber berichtet kann sich sofort zu den UFO Gläubigen stellen.

Ist das Neu? Oh nein. Keineswegs. In meiner Zeit, als ich Standard und Presse simultan gelesen habe, gab es die gleichen Vorwürfe: da war es das Boulevard das eben Fakenews verbreitet. Es steht in der Krone? Na dann ist wohl das Gegenteil richtig!

Die klassischen Medien haben ein Problem mit ihrer massiven Monologkultur.

Sie liefern Geschichten, aber sie hören nicht zu.

Die neuen Nachrichtenmacher müssen aber zuhören. Ihre Kreditwürdigkeit steht und fällt mit ihrer Glaubwürdigkeit, deswegen sind diese Artikel oft mit einer überraschend klaren Aussage der Glaubwürdigkeit verbunden. „Wir haben eine Quelle, aber nur eine und wir sind uns nicht sicher ob das wirklich stimmt, aber wir bleiben dran“ ist etwas das man in den klassischen Medien nicht (mehr) hören wird.

Der Youtuber, Blogger oder die Facebookberühmtheit aber muss sich der Kritik stellen und wenn ihn ein Hanswurst bloßstellt, dann kann das existenzielle Probleme nach sich ziehen.

Sind diese Neuen Quellen objektiv? Natürlich nicht. Aber war der Aufwand in den 90igern zwei Zeitungen zu lesen noch mit Ausgaben verbunden die höher waren als ein Essen in der Mensa (und für einen Studenten ist das durchaus eine Belastung), so ist es heute kostenlos. Mit wenigen Klicks kann ich mir eine rechte und eine linke Darstellung des gleichen Themas zu Gemüte führen, inklusive der Kritik in den Kommentaren. Gratis und bei der U-Bahnfahrt in die Arbeit. 10 Quellen zu folgen die unterschiedlich ausgerichtet sind? Kein Problem.

Natürlich bietet das Internet aber wie jedes andre Werkzeug auch die Möglichkeit Unsinn damit anzustellen.

Im Fall der Medien ist dies die Bequemlichkeit einfach alles ignorieren zu können das einem nicht in den Kram passt und mit Gleichgesinnten in der Echokammer immer wieder die gleichen Dinge zu sagen. Stellt man diese Leute zur Debatte, ist das in etwa so wie mit einem Menschen der zwei Jahre auf einer Raumstation gesessen ist um die Wette zu laufen: es ist erschreckend wie rasch Menschen ihre Leistungsfähigkeit verlieren wenn sie nicht gefordert werden.

Die klassischen Medien sterben. Das ist nun mal so. Es liegt an uns welche der jungen Keime die nun wachsen wir hegen, pflegen und groß werden lassen.

snopes.com

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