Oftmals wird man mit der Frage konfrontiert „aber wäre es nicht für uns alle besser, wenn XY?

Die Antwort darauf lauter fast immer „Ja! Natürlich!“. Egal ob derjenige vorschlägt dass wir alle die gleichen Chancen hätten, den gleichen Reichtum, niemand Hunger oder jeder die Fähigkeit zu fliegen.

Praktisch immer wäre es besser wenn wir alle etwas haben das wir im Moment nicht haben.

Diese Dinge zu erhoffen ist nichts Schlechtes. Diesen Dingen auf einer individuellen Ebene entgegenzuarbeiten ist sogar gut.

Das ist aber eben nicht die vorgeschlagene Methode.

Vorgeschlagen werden Handlungen die immer eine Einschränkung von Freiheit wenigstens eines Teils der Bevölkerung entspricht.

„Alle müssen“ „Es muss Änderung her“ „Irgendwer sollte“ „Ich würde“ hört man statt dessen.

"Wir"und "Du".

Selten aber hören wir vom "Ich".

Was aber wenn diese vorgeschlagenen kollektiven Handlung nicht zum Ziel führen?

In der DDR etwa beschloss man ein Wohnbauprogramm 1973. Im Westen raste der Wiederaufbau und der Wohlstand türmte sich. Die DDR war also im Zugzwang und versprach 3 Millionen neue Wohnung unter Aufwendung von 200 Milliarden Mark (Steuergeld) zu schaffen. Realisiert wurde das natürlich nie.

Zur gleichen Zeit ließ man im Westen dem Volk mehr von ihrem Geld und sie schufen sich selber Wohnraum. Deutlich mehr davon und in besserer Qualität.

Wie konnte das sein?

Beide Seiten, Westen wie Osten, hofften dass ihre Bürger nicht auf der Straße schlafen mussten.

Der Osten handelte, der Westen nicht.

Der Westen erreichte den Traum, der Osten aber nicht, obwohl er handelte.

Kann das denn überhaupt sein?

In altvorderen Zeiten galt Hochmut als Schande, ja Sünde. In unserer Zeit stellt sie eine unbedingte Voraussetzung für die Aufnahme in den neo-linken Flügel dar.

Die Idee die Menschen selber handeln zu lassen damit sie ihre Probleme auf die ihnen sinnvollste Art und Weise lösen können wird als dumm, populistisch und kleingeistig angesehen, wohingegen es als intellektuell gilt einen Plan zu haben wie man an einem Nachmittag die Welt retten könne.

Menschen sind nun aber Experten im Lösen von Problemen. Weder das Feuer noch der Hund wurden von einem Zentralkomitee erdacht. Einzelne Menschen sahen ein Potential, gingen ein Risiko ein und nutzten das Potential. Ja: manche wurde dabei gefressen und andere verbrannten sich. Aber in Summe stolperten wir so von Verbesserung zu Verbesserung bis hin zu einer Welt in der Karies uns nicht mehr umbringt.

Hätten wir unser Geschicke in die Hand derjenigen mit Hoffnungen und Plänen gegeben, die stets forderten aber niemals selber ein Risiko eingingen, nun: wir würden wohl noch immer auf Bäumen sitzen und davon träumen wie toll es doch wäre wenn das Feuer uns nicht verbrennen sondern im Winter wärmen würde.

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