Heterosexualität in Reinform als Ausnahmeerscheinung?

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Du findest den Kollegen mit dem geschmackvollem Kleidungsstil ebenso attraktiv wie die Nachbarin mit den wohldefinierten Oberschenkeln? Glückwunsch, du bist in bester Gesellschaft! Um nicht zu sagen: du bist recht durchschnittlich mit deinen Vorlieben. Denn: ein bisschen bi ist voll normal.

Wie viele Menschen tatsächlich nicht rein heterosexuell sind, weiß niemand so genau, die Zahlen schwanken zwischen zwei und 20 Prozent. Die Gründe für diese statistische Ungewissheit sind vielfältig: In offiziellen Statistiken wird die sexuelle Orientierung zwecks Wahrung der Privatsphäre nicht erfasst. Zudem fühlen sich auch nicht alle Menschen dabei wohl, einer fremden Person bei einer Meinungsumfrage Auskunft über die sexuellen Vorlieben zu geben. Und herade im ländlichen Raum ist Homosexualität noch immer ein Tabu – so gibt es Zahlen, die sagen, dass bis zu 60% der homosexuellen Männer in heterosexuellen Beziehungen leben und nicht oder nur eingeschränkt zu ihrem wahren Ich stehen. Wie unglücklich sie dabei sind, können wir nur erahnen.

Zudem defininieren sich nicht alle Menschen als homosexuell, nur weil sie ab und zu einen feuchten Traum unter Mitwirkung des eigenen Geschlechts haben, oder gelegentlich (nach einer Party) im Bett mit eineR GeschlechtsgenossIn landen.

Fest steht nur, dass wir alle nicht so genau wissen, wie viele von uns ab und zu, regelmäßig oder auch ausschließlich mit dem gleichen Geschlecht ins Bett (oder wo auch immer die Sache dann stattfindet) gehen.

Übrigens: Weiblich, männlich, beides, weder noch oder irgendwas dazwischen – auch, wenn du dich in deiner geschlechtlichen Identität nicht so ganz für die eine oder andere Seite entscheiden kannst oder willst: Voll OK. Denn: Binäritiät ist sowas von 20. Jahrhundert.

Es lebe die Vielfalt!

Der Beitrag ist ursprünglich erschienen auf www.silja.at. Mehr von mir gibts hier: http://www.silja.at/de_DE/author/anita-x-dream/