Claas Relotius und die 80 toten Journalisten

Claas Relotius hat bisher für den Spiegel geschrieben. Nun darf er nicht mehr für die bedeutendste und seriöse deutschsprachige Zeitschrift schreiben, weil er die ausgezeichneten Geschichten, für die er viele Preise erhalten hat, erfunden hat. NB: Mark Twain war Journalist, bevor er als Literat bekannt wurde.

http://www.spiegel.de/spiegel/a-1244598.html

ist ein Beispiel der gelungenen Literatur. Der Spiegel kann es nicht lassen, den gutgläubigen Leser zu warnen, dass es sich um Fälschungen und Manipulationen handeln könnte. Na und! Auch Stephen King und Arthur Conan Doyle werden gerne gelesen! Welcher Zeitungsleser erwartet denn heute noch, dass Zeitungen die Wahrheit übermitteln? Seit der Erfindung des Bachdruckes, was schon mehr als ein halbes Jahrtausend her ist, wird gelogen wie gedruckt. Der Leser möchte sich entspannen, wenn er zur Zeitung greift. Die deutschsprachigen Zeitungen unterscheiden sich kaum in ihrer politischen Ausrichtung. Es ist also gleichgültig, welche Zeitung man liest, um unterhalten und belogen zu werden.

Dem Gebildeten ist es bewusst, dass die Menschen, wozu auch die Gebildeten gehören, von gewaltig von der Wirklichkeit abweichenden Narrativen und nicht von Fakten beeindruckt und gelenkt werden (s. z.B. das NT, den Koran, das Kommunistische Manifest, Mein Kampf etc.) Der Wahrheit kann man schriftlich nur näher kommen, man wird sie niemals erreichen! Gibt es überhaupt eine Wahrheit, die sich in Worten fassen lässt?

Noch heute drehen sich die meisten Kriege um Worte und um ihre Interpretationen. Wer vorgibt, dass das Zeitalter der Glaubenskriege passé ist, spricht nicht die Wahrheit, sondern lügt bewusst, oder ist sehr dumm.

Diese Traueranzeige von „Reportern ohne Grenzen“ finden Sie in jeder Zeitung, die eine bestimmte Anzahl von Exemplaren übersteigt. Mit den 80 erwähnten in diesem Jahr getöteten Journalisten und anderen Reportern spricht die Organisation die Spendenbereitschaft der Leser an. Da die Anzeige nicht umsonst ist, wird eine bestimmte Spendenhöhe à priori erwartet. Es geht bei dieser Traueranzeige als nicht primär um die Trauer, sondern ums Geld.

Jetzt wird sich mancher Leser fragen, wieso es in diesem Jahr 2018 nur 80 getötete Reporter gegeben hat. Die Zahl ist relativ und absolut sehr klein im Vergleich zu den Kriegstoten, deren Zahl nicht genau bekannt ist. Es handelt sich wahrscheinlich um mehrere 100.000 jährlich. Wir dürfen folglich davon ausgehen, dass im Jahr 2018 weitaus mehr Bäcker als Journalisten in irgendeinem Krieg umgekommen sind. Doch der Leser wird vergebens nach solchen berufsspezifischen Traueranzeigen suchen.

Warum also Reporter? Ganz klein und unten steht es in der Anzeige geschrieben: Es geht um die Pressefreiheit, die uns heilig sein sollte. Nun wissen wir bereits, dass je größer das Interesse an der Nachricht ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit ist, nicht wahr zu sein! Woher wissen wir, ob diese 80 Erwähnten überhaupt tot sind? Und wenn sie nicht mehr leben, ob sie in einer kriegerischen Auseinandersetzung gefallen sind und nicht aus Altersschwäche, als Terroristen oder andere Mörder? Weil wir den Reportern glauben? Nun, da lohnt es sich nicht mehr, über die Wahrheit nachzudenken.

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Zauberloewin

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philip.blake

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