Darf man Allah in der Öffentlichkeit als Schwein darstellen?

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Der §166 (1) des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) ist uneindeutig:

Wer öffentlich ... den Inhalt des religiösen ... Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Aus dem §166 (2) wird man auch nicht schlauer.

Denn strafbar ist nur, wenn jemand, der nicht sein eigenes Bekenntnis beschimpft und dadurch den öffentlichen Frieden stört. Wenn also ein Muslim laut behauptet, dass Allah ein Schwein sei, dann erhält er keine Strafe. Wenn der öffentliche Frieden (in Kairo?) durch eine gewaltsame Demonstration auf Grund eines solchen Schweines gestört wird, dann kann es für den künstlerischen Schweinehersteller gefährlich werden. So ist zu verstehen, dass Islam-Satiriker aus mehr als einem Grund in Europa und weltweit ausgestorben sind. In Deutschland hat es sie ja nie gegeben. Das Schweinerelief an einer Evangelischen Kirche in Neudeutschland ist nicht einem Satiriker in Auftrag gegeben worden.

Wenn also auf Grund der Schweines die Muslimischen Mitbürger den öffentlichen Frieden stören würden oder auch nur androhen würden, es zu tun, so müsste das Schweinerelief abgenommen und entsorgt werden. Die logisch sich anschließende Frage ergibt sich, warum alle Muslime Deutschlands und weltweit sich ruhig verhalten, obwohl Allah als Schwein öffentlich sichtbar dargestellt ist.

Die mögliche Antwort lautet: Muslime sind Anhänger Mohammeds, primär und zuweilen ausschließlich Mohammedaner. Mohammed, der letzte Prophet vor dem Weltuntergang, dem christlichen Jüngsten Gericht, hat den Inhalt des Korans nicht von Allah, sondern vom Erzengel Gabriel empfangen, der schon damals rote Socken getragen hat. Der Mohammedaner vertraut deshalb auf Mohammed und nicht sosehr auf Gott! Der Islam ist wie das Christentum und das Judentum eine Offenbarungsreligion, jedoch haben immer nur Juden die göttliche Offenbarung vernommen. Nach dem Exodus aus Ägypten waren alle ( geschätzte 100.000) Israeliten am Berg Sinai dabei, wie sich die Juden früher nannten. Dem wiederauferstandenen Jesus nach der Kreuzigung durch die Römer sind nur eine Handvoll Juden direkt begegnet. Christen oder Mohammedaner sind niemals bei einer göttlichen Offenbarung zugegen gewesen. Anderslautende Berichte einzelner Gläubiger lassen sich nicht objektiv verifizieren.

Somit wird es verständlich, dass der Mohammedaner den Propheten Mohammed mehr als Allah verehrt und der Christ Jesus seinem Judenvater vorzieht. Nur die Juden sehen in Gott die höchste Autorität, in einem gewissen Abstand gefolgt von Moses und viel weiter hinten von den drei Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob. Dies mag der Grund sein, warum sich Christen und Muslime nicht über das göttliche Schwein erregen, wohl aber Juden.

Das bekannteste und gut erhaltene Relief der Judensau aus dem 13. Jahrhundert ist am Südostflügel der Stadtkirche der Lutherstadt Wittenberg zu bestaunen, welches mindestens einmal restauriert worden ist. Es gibt noch mindestens weitere 30 Orte, wo Gott als Sau dargestellt ist. Dass es sich beim Relief eindeutig um den monotheistischen Gott handelt, den die Christen „Gottvater“ und die Mohammedaner „Allah“ nennen, kann man der gut leserlichen Überschrift entnehmen: Schem HaM(e)phoras(ch), der eines der vielen hebräischen Namen des monotheistischen jüdischen Gottes ist. Ungebildete Christen und Mohammedaner wissen nicht darum und gehen deshalb davon aus, dass es sich lediglich um eine „Judensau“ (oder einen Saujuden) handelt, und nicht um ihren Gott (Gottvater, resp. Allah). Somit wird der öffentliche Friede nicht gestört, da die Beleidigung von Juden den öffentlichen Frieden in Europa und speziell in Deutschland, West wie Ost, noch niemals gestört hat. Der Stadtrat der Lutherstadt Wittenberg hat kürzlich bekräftigt, dass das göttliche weibliche Schwein, i.e. Einheitsgott – Gottvater - Allah, aus demselben Grund nicht abgebaut wird.

Im Mittelalter schreiben und lesen die Mönche fließend hebräisch. Sie wissen genau, dass die Sau den christlichen Gottvater darstellt. Doch der Hass auf Juden ist bedeutender als ihre Liebe zu Gott. So erstaunt es nicht, dass sich Luther an der Darstellung des christlichen Gottvaters als Schwein nie gestört hat. Solche Traditionen verfestigen sich und erstarren. Der damalige Zeitgeist setzt sich bis heute ungebrochen fort.

Somit darf man die Frage: „Darf man Allah in der Öffentlichkeit als Schwein darstellen?“ mit Fug und Recht bejahen.

Nachtrag:

Die Überschrift hätte auch unspektakulär „Darf man Gottvater in der Öffentlichkeit als Schwein darstellen?“ lauten können. Doch dann wäre die Anzahl der Interessierten geringer gewesen.

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philip.blake

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Markus Andel

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