Eine Ausfall-Statistik, die ist teuer und aufwendig

Die nun nicht mehr so neue CDU-FDP-Regierung in Nordrhein-Westfalen beschließt, den Unterrichtsausfall an allen NRW-Schulen zu dokumentieren. Vorgesehen ist die einmal wöchentliche (nicht die tägliche) Erhebung des Unterrichtsausfalls. Allein für die Entwicklung der notwendigen Computer-Software sind 300.000 €€ eingeplant. Üblicherweise wird die doppelte Summe erforderlich sein.

Zusätzlich sind 183 Lehrer-Ausgleichsstellen notwendig, um die Lehrer zu entlasten, die ab dem kommenden Schuljahr den Unterrichtsausfall einmal pro und in der Woche regelmäßig erheben werden. Denn nur Lehrer, die im Schulalltag eingebunden sind, sind nach vielen Vorbereitungskursen in der Lage und fähig, einen Unterrichtsausfall richtig zu dokumentieren. Eine schriftliche oder mündliche Prüfung, um den Erfolg der Vorbereitungskurse zu dokumentieren, ist wegen Lehrermangels nicht vorgesehen.

Leider werden Lehrer öfters krank oder sind aus anderen mannigfaltigen Gründen nicht an ihrem Arbeitsplatz aufzufinden. Es ist berechtigt anzunehmen, dass darunter auch die Lehrer fehlen werden, die den Unterrichtsausfall ein mal pro Woche regelmäßig erheben werden. In einem solchen Ausfallfall wird ein gewöhnlicher Lehrer, der keine Unterrichtsausfälle dokumentiert, den erkrankten oder sonst wie abwesenden Unterrichtsausfälle dokumentierenden Kollegen ersetzen müssen, was zwangsweise zu einer weiteren Zunahme der Unterrichtsausfälle führen wird.

Somit ist geklärt, dass auch die Unterrichtsausfälle derjenigen Lehrer dokumentiert werden, die üblicherweise neben ihren Unterricht Unterrichtsausfälle dokumentieren.

Unter der vorherigen rot-grünen Landesregierung hat es nur stichprobenartige Erhebungen in größeren Abständen (2–3 mal jährlich) gegeben. Der Unterrichtsausfall im Schuljahr 2014/15 ist mit lediglich 1,7 Prozent beziffert worden, was Lehrer, Hausmeister, Schüler und Eltern als geschönt ansehen. Unklar ist bisher, ob es als einen Unterrichtsausfall bewertet werden wird, wenn eine Lehrkraft (Lehrer aller sozialen Geschlechter) einspringt, die auf Grund des Lehrermangels zwei Schulklassen gleichzeitig betreuen muss. Hierbei werden die SchülerInnen in gegenüberliegenden Klassenzimmern platziert. Bei offenen Türen sitzt der beaufsichtigende Lehrer in der Mitte auf dem Flur. Die Schüler werden zwar beaufsichtigt, jedoch nicht beschult (mit Schulunterricht versorgt). Unter der rot-grünen NRW-Vorgängerregierung ist das nicht als Unterrichtsausfall gewertet worden, da alle Schüler bestuhlt gewesen sind.

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