Das Museum der Moderne Salzburg präsentiert als Österreich-Premiere eine umfassende Werkschau der US-amerikanischen Künstlerin Andrea Fraser. Gezeigt wird ein Querschnitt aus den letzten dreißig Jahren.

Andrea Fraser wurde 1965 in Billings, Montana, geboren. Sie lebte in den 80iger Jahren in New York und ist seit 2008 in Los Angeles ansässig. An der Universität of California Los Angeles (UCLA) hat sie eine Professur für New Genres inne. (New Genres = eine künstlerische Bewegung und begann im frühen 20. Jahrhundert mit einer Vielzahl von Medien wie Videokunst, Körperkunst, Installation, Performance, Klangkunst)Andrea Fraser die mit ihren wegweisenden und Kontroversen auslösenden Werken, zu den radikalsten und einflussreichsten Künstlerinnen ihrer Generation zählt, wirft für mich trotzem Fragen auf: "Was drücken ihre Arbeiten aus? Was will sie uns damit erklären?"
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Lohnt es sich überhaupt über die Künstlerin zu berichten? Ja, es lohnt sich schon deshalb, um die Ausstellung einmal kritisch zu durchleuchten. In den Ausstellungsräumen wird man unmittelbar mit sehr viel Textmaterial an Wänden und Tischpulten konfrontiert. Hierzu fügen sich Plakate, Videoinstallationen, Fotomaterial sowie eine Installation, die aus verschiedenen bunten Materialien zu einer Pyramide geformt wurde.
Für diese Ausstellung benötigt der Besucher viel Zeit, sehr viel Zeit, will er den Sinn der Werkschau erfassen. Um das Gesamtwerk zu verstehen, muss man sich mit den Texten und den Videos intensiv auseinandersetzen.
Bei Andrea Frasers Arbeiten geht es um die Auseinandersetzung mit den Kunstbetrieben, Galerien, Museen, Kuratoren und Künstlern. Sie?", "Welche Bedürfnisse befriedige ich?". Weiters untersucht sie in ihren Arbeiten die Funktionen von Kunst und Kunstbetrieb aus soziologischer, psychoanalytischer und feministischer Perspektive. In den Videos tritt sie als Hauptperson auf, diskutiert auf verschiedenen Ebenen, schwingt Reden über Reden... Spätestens hier wird einem bewusst, dass Reden zu ihrem Kunstprojekt gehören.
Es mag ein guter Ansatz gewesen sein, den Kunstbetrieb und die Kunst selbst einer Kritik zu unterziehen und hinter die Kulissen zu blicken. Diskussionen wurden durchaus ausgelöst und vielleicht auch kritisch hinterfragt. Lösungen oder Änderungsvorschläge fehlen.
Den Schluss den ich daraus ziehe: Ihre KUNST besteht darin, sich mit Themen in Szene zu setzen, Diskussionen auszulösen, um selbst wieder im Mittelpunkt zu stehen.
Interessiert dies Museumsbesucher? Werden sie dies verstehen? Ich bezweifle es.
Andrea Fraser versteht es einfach, sich in Szene zu setzen, ob ihre Kunst einen Stellenwert hat oder nicht, sei zu hinterfragen. Sie schafft es, sich mit vielen Reden und Selbstinszenierungen ins rechte Licht zu rücken und daraus Kapital zu schlagen.
Es ist nicht alles KUNST was als KUNST präsentiert wird.
Foto: museumdermoderne.at