Unter der Führung von Viktor Orbán hat Ungarn eine Reihe von politischen und wirtschaftlichen Veränderungen durchlaufen, die das Land in eine schwierige Lage gebracht haben. Seit Orbáns Rückkehr ins Amt im Jahr 2010 hat seine Regierung eine Politik verfolgt, die von vielen als „Orbanomics“ bezeichnet wird. Diese Politik hat zu einer Zunahme der Korruption, einer Schwächung der demokratischen Institutionen und einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage geführt.
Einer der Hauptkritikpunkte an Orbáns Regierung ist die weit verbreitete Korruption. Ungarn wurde 2024 als das korrupteste Land der Europäischen Union eingestuft. Diese Korruption hat sich in allen Bereichen der Gesellschaft ausgebreitet und ein hierarchisches System etabliert, das von einer kleinen Gruppe von Oligarchen dominiert wird, die enge Verbindungen zur regierenden Fidesz-Partei haben. Diese Oligarchen haben von öffentlichen Ressourcen profitiert, was zu einer ungerechten Verteilung von Wohlstand geführt hat.
Ein weiterer kritischer Aspekt ist die Schwächung der Kontrollinstitutionen. Orbáns Regierung hat die Unabhängigkeit der Justiz untergraben und die Pressefreiheit eingeschränkt. Diese Maßnahmen haben dazu geführt, dass Ungarn 2019 erstmals als „teilweise frei“ und nicht mehr als „frei“ eingestuft wurde. Die Regierung hat auch Gesetze erlassen, die es Orbán ermöglichen, per Dekret zu regieren, was ursprünglich als Maßnahme zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie gedacht war, aber später verlängert wurde.
Die wirtschaftlichen Politiken Orbáns haben ebenfalls zu Problemen geführt. Anstatt strukturelle Reformen durchzuführen, hat die Regierung unorthodoxe Steuerpolitiken eingeführt, um das Haushaltsdefizit zu decken. Diese Politiken haben jedoch nicht zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum geführt. Stattdessen hat sich die wirtschaftliche Lage verschlechtert, was zu einer Zunahme der Armut und einer Abnahme der Lebensqualität geführt hat.
Ein Beispiel für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist die Arbeitslosenquote. Obwohl die offizielle Arbeitslosenquote niedrig erscheint, argumentieren Experten, dass die tatsächliche Arbeitslosigkeit höher ist, da viele Menschen in staatlich geförderten Arbeitsprogrammen beschäftigt sind, die oft nur wenige Stunden Arbeit pro Tag bieten und weniger als die Hälfte des Mindestlohns zahlen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Orbáns Politik zu einer Zunahme der Korruption, einer Schwächung der demokratischen Institutionen und einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage geführt hat. Diese Entwicklungen haben Ungarn in eine schwierige Position gebracht und dazu beigetragen, dass das Land heute als eines der ärmsten Länder Europas gilt.