Die Bedeutung von Zuwanderern für die Pflege in Deutschland kann kaum überschätzt werden. Ein besonders aufschlussreicher Beweis dafür findet sich ausgerechnet in einer offiziellen Anfrage der AfD im Deutschen Bundestag – einer Partei, die sich sonst regelmäßig gegen Migration positioniert. Die Antwort der Bundesregierung auf diese Anfrage (Drucksache 21/455) zeigt eindrucksvoll, wie sehr das deutsche Pflegesystem mittlerweile auf ausländische Fachkräfte angewiesen ist.
Seit dem Jahr 2022 ist das gesamte Beschäftigungswachstum in der Pflege ausschließlich auf ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zurückzuführen. Das bedeutet: Ohne die Zuwanderung von Pflegekräften aus dem Ausland hätte es in den letzten Jahren keinerlei Zuwachs bei den Beschäftigten gegeben. Im Jahr 2023 wurden fast 20.000 ausländische Berufsabschlüsse im Gesundheitswesen als vollständig gleichwertig anerkannt – ein weiterer Beleg für die zentrale Rolle von Migrantinnen und Migranten in diesem Bereich.
Die Bundesregierung betont in ihrer Antwort, dass Programme zur Anwerbung, Integration und Anerkennung ausländischer Fachkräfte entscheidend sind, um die Versorgungssicherheit in der Pflege aufrechtzuerhalten. Ohne diese Zuwanderung würde der Fachkräftemangel in der Pflege bereits heute dramatische Ausmaße annehmen und die Versorgung pflegebedürftiger Menschen wäre massiv gefährdet.
Bemerkenswert ist, dass die AfD, die diese Anfrage gestellt hat, die Antwort nicht in ihrer eigenen Filterblase veröffentlicht – vermutlich, weil sie nicht in ihr politisches Narrativ passt. Genau deshalb ist es wichtig, diese Fakten öffentlich zu machen: Sie zeigen, dass die Realität komplexer ist als populistische Parolen und dass Zuwanderung für die Pflege in Deutschland keine ideologische Frage, sondern eine existenzielle Notwendigkeit ist.
Wer die Versorgung und Qualität in der Pflege sichern will, kommt an der Integration und Wertschätzung ausländischer Fachkräfte nicht vorbei. Das belegen nicht nur Statistiken, sondern auch die offiziellen Antworten auf parlamentarische Anfragen – selbst wenn diese von migrationskritischen Parteien stammen.
Die Anfrage und die Antworten im Original zum Nachlesen: https://dserver.bundestag.de/btd/21/004/2100455.pdf