Stellenausschreibung für 6 Professorinnen-Stellen schließt Männer explizit aus

DerStandard schrieb heute darüber: https://www.derstandard.at/story/3000000279356/uni-linz-akzeptiert-fuer-neue-ki-professuren-keine-maenner-kann-das-legal-sein

Bisher galt an Universitäten bloß die Regelung, dass wenn sich Männer und Frauen um die selbe Stelle bewerben,bei gleicher Qualifikation der Frau der Vorzug zu geben ist. Doch in diesem Fall schrieb die Linzer Johannes Kepler Universität alle 6 Professorinnen - Stellen wortwörtlich nur für Frauen aus.

Begründet wird das (in der Quotendebatte generell) mit dem Ziel nicht bloß Gleichberechtigung sondern Gleichstellung aller Geschlechter zu erreichen.

Der Autor des Standard Artikels Theo Anders schreibt dazu:

"Einen weitreichenden Versuch, die Sache zu beschleunigen, unternimmt nun die Johannes-Kepler-Universität (JKU) Linz. Sie will bis Herbst sechs Tenure-Track-Professuren im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) besetzen, für die Männer von vornherein nicht infrage kommen. Die Jobs wurden im Mai offiziell als "Frauenstellen" ausgeschildert, in den Ausschreibungstexten steht: "Es werden ausschließlich Bewerbungen von Frauen angenommen."

Befragt wurde dazu auch die Juristin und Expertin für universitäres Arbeitsrecht Andrea Potz.

Sie meint, obwohl die Linzer Vorgehensweise "rechtlich bedenklich" sei, habe sie großes Verständnis für die Motivation der Uni. "Quoten sind das Einzige, was im Sinne der Gleichstellung wirklich gut funktioniert."

Aber der EuGH lehnt eine absolute Bevorzugung von Frauen ab.

"Man darf den Zugang von Bewerbern nicht völlig abschneiden. Um rechtskonform zu sein, brauche eine Ausschreibung immer eine "Öffnungsklausel", die unter berücksichtigungswürdigen Umständen auch die Aufnahme männlicher Kandidaten ermöglicht. Das könnten zum Beispiel Männer sein, die den Stereotypen von Frauenbildern entsprechen – alleinerziehende Väter etwa. Die Ausschreibung der Uni Linz enthält keine solche Öffnungsklausel."

Des Weiteren wird folgendermaßen für die Bevorzugung von Frauen argumentiert:

"Hinzu kommt, dass Frauen im privaten Bereich immer noch deutlich mehr Sorgearbeit übernehmen: Das macht es für sie schwieriger, eine Familie zu gründen und sich gleichzeitig in den prekären mittleren akademischen Karrierestufen von einer befristeten Anstellung zur nächsten zu hangeln."

Da stellt sich ernthaft die Frage nach den Prioritäten:

Sollen an Universitäten Personen mit der besten Qualifikation. unterrichten, ungeachtet Geschlecht und herkunft?

Oder haben Universitäten mittlerweile die Aufgabe, möglichst Personen aus vermeintlich benachteiligten Gruppen in Führungspositionen zu bringen?

Wollen wir mit der Vergabe einer Professur Studierenden eine gute Bildung und Ausbildung ermöglichen, oder wollen wir alleinerziehenden Frauen und Männern helfen Kinder, Haushalt und Karriere unter einen Hut zu bringen?

In Informatik gibt es ca 10x soviele männliche wie weibliche Absolventen. Wenn wir mal davon a priori ausgehen, dass die männlichen und weiblichen Absolventen im Schnitt gleich gut qualifiziert sind, verringert sich bei Ausschluss von von 90 % der potentiellen Bewerber, die Möglichkeit die Posten mit möglichst qualifizierten Personen zu besetzen auf 10%. Stattdessem muss man vermehrt auf geringer qualifizierte Quotenfrauen zugreifen.

Kann das im Interesse der Studierenden sein? Ist es für eine weibliche Studierende wichtiger von Jemandem unterrichtet zu werden der/die das größte wissen hat und die Fähigkeit es zu vermitteln?

Oder ist es für eine spätere erfolgreiche Laufbahn wichtiger von einer Frau zu unterrichtet zu werden, weil sie sonst womöglich sich nicht vorstellen kann, dass auch sie als Frau eine gute Informatikerin werden kann (wie oft arugmentiert wird) ?

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Tourix

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