Gruppenzwang und Luxusgüter - die richtigen Abzweigungen in Richtung Holzweg

brrrr…brrr…brrrrr… das Summen hat kein Ende und manche Menschen kennen anscheinend die Einstellung nicht, die es einem erlaubt, die Gruppen.Benachrichtigungen auszuschalten.

„heast oida heute Party?“ „fix - hab Gästeliste. faaaammmee!“ „he du Opfer heute wird zulegt“ „du wirst zerlegt“ „deine Mama wird zerlegt“ „lol“.

Geistreiche Konversationen, unglaublich niveauvolle Aussagen und von dem Stand der sozialen Kompetenz möchte ich gar nicht erst anfangen. Wer Mitglieder der meisten Whatsapp-Gruppen ist, ist der König und erntet Ansehen und Bewunderung der „Freunde“, die sich heuchlerisch bei dir einschleimen und hoffen, dass sie dann auch bald zum Kreis der „fortgehn oida“ „die besten“ oder „the crew“ Gruppe gehören. Solche (teils unbewussten) Gedanken werden natürlich nicht laut ausgesprochen und schon gar nicht öffentlich zugegeben. Diese "Opfer" machen Dinge, die sie gar nicht geil finden - weil sie alle machen. Sie hören Musik, die klingt wie ein Haufen Schrott - weil sie alle hören. Sie schauen Serien, die Null Handlung haben - weil sie alle schauen. Sie tragen neue Markenklamotten obwohl sie eigentlich kein Geld haben, sie zu kaufen - weil die anderen sie ja auch tragen. Sie haben das neuste Smartphone „mega S+“ obwohl das alte Nokia vermutlich immer noch funktionieren würde - weil alle ein Smartphone haben. 
Und sind „alle“ glücklich? „Ja klar. Die müssen doch glücklich sein!“. 
Nein. 
Sie machen anderen etwas vor und das schlimmste: auch sich selbst. 
Sie sind so eingespielt in ihrer sozialen Rolle, dass das Spiel bereits zur Wirklichkeit wird. Sie wissen überhaupt nicht mehr, was es wirklich heißt, glücklich zu sein. Und  sie können eigentlich gar nicht so viel dafür.

Auf den Straßen laufen Marionetten, die stur den Regeln und Pflichten der Masse folgen, gelenkt von Puppenspielern aus der Regierung, den Medien, der Modebranche und einflussreichen Meinungsmachern. Das Ziel der omnipotenten Herrscher? Geld, Macht, Ansehen. Das Werkzeug? Gruppenzwang und Luxusgüter (und Geld) - und ein Haufen Menschen die aufgrund von sozialem Status, ethnischer Herkunft oder einfach kindlicher Naivität in die Fäden des Theaters gespannt werden. Schon zu unserer Geburt werden wir mit tosendem Applaus und begeisterten Worten des Moderators empfangen. "Bühne frei für den nächsten Statisten", heißt es. 
Ja, mit ein bisschen Glück steigt man dann schon bald auf zum Komparsen. Die Menschen mit etwas mehr Geld können sich schon die ein oder andere größere Rolle kaufen und mit den richtigen Connections auch hin und wieder sogar das Abendprogramm als Hauptdarsteller inszenieren. Aber Regisseure werden wir nicht und Drehbuchautoren schon gar nicht. Das ist nicht unsere Bestimmung, so heißt. Das lassen wir lieber die Profis machen. Irgendjemand muss doch schauen, dass alles richtig läuft - wo würden wir denn sonst hin kommen?

Wohin wir sonst kommen würden? An's Ziel. Und das scheinen sie mit allen Mitteln vermeiden zu wollen. Ich möchte nicht sagen, dass sie es mit Absicht böse mit uns meinen und uns ein schlechtes Leben wünschen, aber sie tun vieles dafür, dass es so ist. 

Unsere "CEO's des Lebens" drücken uns eine "map" in die Hand - die Route wurde natürlich für uns schon eingezeichnet. Was wir dabei nicht wissen? Wir laufen im Kreis und werden dabei mit verschmitztem grinsen hinter den Bildschirmen der Überwachungskameras beobachtet. Big Brother is watching you! Wer versucht den Kreis zu durchbrechen wird schnell wieder in die richtige Bahn geschubst - natürlich nur "zu unserer eigenen Sicherheit"! 
Mit den super Systemen der Geheimdienste, die ebenfalls unter den Fuchteln der "heads" stehen, gelingt es unseren Puppenspielern die volle Kontrolle über uns zu erlangen. Droht das Volk sich zu wehren und Aufstände zu organisieren? Na dann spielen wir doch einfach mit ihrem größten und mächtigsten Instinkt, sagen sie. Angst.

Ein weiteres Werkzeug in ihrem Baukasten, das es ihnen ermöglicht uns nahezu ohne Einschränkungen zu steuern. Sie setzen sich die Maske des "Helfers" auf, des "Gutmenschen" der uns beschützt und nur das Beste für uns will. Aber was verbirgt sich dahinter? Machtgeile Wesen die glauben sie sind etwas Besseres weil sie an der Spitze eines Systems sitzen, das sie selbst geschaffen haben in einer Welt, die sie selbst gebaut haben. Menschen die glauben, nur weil sie an dieser Spitze sitzen, können sie über das Schicksal aller anderen Menschen bestimmen. Wurden wir gefragt, ob wir in so einem System leben möchten? Sie glauben sie wüssten was gut für uns ist aber in Wirklichkeit machen sie uns nur zu Bediensteten die ihnen ihren Ruhm und ihre Anerkennung bringen, um sich selbst besser zu fühlen. Diese Menschen haben noch die größte Strecke zum Ziel vor sich. Sie können das Ziel noch nicht einmal sehen. Was das Ziel ist?

Wie sagen die Prinzessinnen der Misswahlen so schön? "Ich wünsche mir Schönheit, Gesundheit und natürlich Weltfrieden". Und auch wenn wir diese wanna-be-Prinzessinnen auslachen, weil sie wie gezüchtete Puppen in rosa Kleidchen aussehen, haben sie das Leben auf den Punkt gebracht. Schönheit ist relativ aber es ist allgemein bekannt, dass der Mensch sich instinktiv attraktive (diese Wahrnehmung ist subjektiv!) Partner sucht die gesund sind, um sich später erfolgreich fortzupflanzen und das Leben des Homesapiens-Sapiens aufrecht zu erhalten. Um das bestehende und zukünftige Leben zu erhalten, ist es außerdem notwendig in einer Einheit zu leben, in der jeder Mensch respektiert, akzeptiert und geliebt wird wie er ist. Egal welcher ethnischen, religiösen oder sozialen Abstammung er oder sie entspringt. Egal ob Mann oder Frau oder irgendwas dazwischen. Egal ob homo-, trans- metro-, hetero- oder irgendwie anders sexuell orientiert. Egal ob Single, geschieden, verwitwet oder verheiratet, ob körperlich oder geistig beeinträchtigt. Jedes Individuum hat das Recht auf ein Leben voll Schönheit und Gesundheit in einer Welt voll Frieden und Liebe.

Also, lasst uns doch mal kurz von der Bühne treten und das Ganze von der anderen Seite betrachten. Spielen wir doch einfach mal kurz das Publikum und werfen einen Blick auf die aktuelle Situation unserer Welt. Ist das, was wir da vorgespielt bekommen, gut? Oder sollten wir nicht lieber die Pause nutzen um schnellstmöglich die Vorstellung zu verlassen um nicht noch mehr kostbare Lebenszeit zu vergeuden?

Ich sage nicht, dass das System dieser Gesellschaft nur schlecht ist. Das ist es nicht. Es ist sogar teilweise richtig gut. Ohne einem System wäre es schwierig so einen Standard zu leben wie wir es in der westlichen Zivilisation gewohnt sind und wir würden wahrscheinlich in Chaos ausbrechen, wenn wir das System von heute auf morgen auflösen würden. Klar verursacht genau dieses System auch Probleme, die es in nicht so stark entwickelten Ländern nicht gibt (dafür gibt es dort andere). Aber ist es nicht eigentlich lächerlich, dass es Bezeichnungen wie "first world problems" gibt? Schön, dass wir uns anscheinend bewusst sind, dass es lächerlich ist. "Boah die Pizza war so groß, die ging über den Tellerrand hinaus. Das war total blöd weil dann konnte ich sie nicht gscheit schneiden!". Mein Beileid.

Jetzt wo wir wissen, dass eigentlich alles was wir tun und wie wir leben und teilweise sogar wie wir denken von einem System, den Puppenspielern der Gesellschaft, gesteuert wird, sollten wir den Mut aufbringen auch ein bisschen auf unsere eigenen Bedürfnisse zu hören. Brauchen wir wirklich das neuste Smartphone oder hatten wir diese Anschaffung insgeheim eigentlich nur geplant um mit den Freunden mit zu halten und das gesellschaftliche Ansehen beizubehalten? Sind das wirklich unsere Freunde, wenn sie uns komisch anschauen, uns ausschließen oder "vergessen" mit uns zu kommunizieren, nur weil wir uns dazu entschieden haben die Gruppenchats stumm zu schalten beziehungsweiße ganz auszutreten oder Whatsapp&Co komplett von unserem Telefon zu verbannen? Kann es denn sein, dass wir uns, mit Chemikalien voll gepushte Schminksachen ins Gesicht schmieren, uns in XS Hosen und 15cm Absatz-Schuhe quetschen und uns dem Urteil des Club-Türstehers stellen der entscheidet ob wir dem Bild der gephotoshopten Knochenhacken der Vogue annähernd entsprechen? Dass wir unsere Freizeit Eiweißshake-trinkend im Fitnessstudio verbringen, Fotos von unserem Sixpack und mega Bizeps auf Snapchat teilen und Mädchen "knallen" um hinterher so zu tun als wäre sie eh nur eine von tausend unbedeutenden "Löchern" in denen man seine Lust befriedigt - weil man halt "swag" hat und sich "gönnt" wie die player aka gentlemen am Cover der GQ? Wo rennt diese Welt hin, wenn jeder nur das macht was man glaubt, dass von einem verlangt wird? Was wäre denn das schlimmste das passiert, wenn wir zugeben, dass wir gerne Schlagermusik hören, einen gleichgeschlechtlichen Partner haben oder unsere 10 Jahre alte 15€ no-name-Hose mit gefühlten dreitausend gestopften Löchern unser absolutes Lieblingsteil ist? Was passiert, wenn wir aufhören uns im Fitnessstudio zu quälen weil es uns vielleicht eh keinen Spaß macht und wir dann halt nicht mehr aussehen wie der Stripper aus der Torte? 

Wenn wir das was wir sind und lieben auch leben wollen, wäre es einfacher, wenn wir dafür dann keinen Spott ernten würden. Denn das ist das, wovor wir Angst haben. Das, was uns zurück hält unser wahres Ich zu zeigen. Erinnerst du dich an die "map" die uns im Kreis gehen lässt und uns nie zu unserem Ziel bringen wird? Zu unserem Ziel, Zufriedenheit und den wahren Sinn eines jeden Lebens zu erreichen? Du weißt was zu tun ist. Durchbrich diesen Kreis und trau dich deinen eigenen Weg zu gehen. Akzeptiere, dass jeder Mensch seine eigenen Vorlieben, Einstellungen und Macken hat und sie werden dich auch akzeptieren. Zeige Mut einen anderen Weg zu gehen und dich aus den Fäden der Puppenspieler aka Modeindustrie, Meinungsmacher, Regierung, Medien & co zu befreien.

Schreiben wir unser eigenes Drehbuch. Beenden wir diese Vorstellung. 
Vorhang auf für das wahre Leben!

"Wenn man auf ein Ziel zugeht, ist es äußerst wichtig, auf den Weg zu achten. Denn der Weg lehrt uns am besten, ans Ziel zu gelangen, und er bereichert uns, während wir ihn zurücklegen."

- Paulo Coelho, Auf dem Jakobsweg

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