Eine herrliche Nacht vom 1. auf den 2. September - ein Himmel von Sternen übersät, der abnehmende Mond noch aufgetankt von der Sonne, eine angenehme Stille, während wir durch den Park gehen, mit unserem kleinen Hund, der eifrig die „Hunde-Zeitung“ auf, um und neben den Wegen liest, wer sich so in den letzten Stunden aller durch den Park bewegte und wen er von seinen Hunde-Freunden verpasst hat.

Es ist 0:30 Uhr und die meisten Menschen schlafen schon friedlich, ja friedlich ist es auch im Freien, die großen Bäume erzählen auf ihre ganz besondere Weise von alten Zeiten; sie stehen schon viele Jahrzehnte hier und haben vieles gesehen, erlebt und überstanden. Der Wind weht sanft durch die Blätter und das Rascheln klingt manchmal wie das Rauschen des Meeres, begleitet von den Grillen, die ihr Nachtkonzert in den Wiesen geben. So friedlich und still, nur das Laub, das schon am Boden liegt verrät, dass sich wer durch den Park bewegt.

In der Mitte angekommen, weht uns der kühle Hauch des Wassers entgegen, den ein Springbrunnen, beleuchtet und angenehm plätschernd, bietet; die Atmosphäre hat etwas magisch-mystisches und dennoch so klar und deutlich - wie schön ist es doch auf unserer Erde, wie schön ist ein Park in der Nacht, nichts Unheimliches, nur einfach wundervoll.

Am Ende angekommen, winkt uns ein Gast aus einem Land, in dem dieser friedliche Spaziergang in der Nacht nicht möglich ist. Er sitzt am Fenster mit seinem Handy, wir kennen uns seit Wochen und jedes Mal, wenn wir uns begegnen, lächeln wir uns zu, seine Freunde sind wohl auch noch wach in der Unterkunft, es brennt noch Licht und wir hören leise Stimmen. Es tut gut zu wissen, dass Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, in unserer Heimat eine friedliche Nacht erleben, in einen wundervollen Park den Tag verbringen können, frei von jeder Angst und in der Hoffnung eines Tages wieder in ihre Heimat zurück zu kehren.

Ich wünsche es ihnen so sehr vom Herzen, auch wenn sie mir fehlen werden, wenn sie eines Tages nicht mehr hier sind, ihr Lächeln, ihr Nicken, ihre stumme Zwiesprache mit mir und meinem kleinen Hund, der immer freudig wedelnd auf seine Art zeigt: Menschen sind gute Wesen, wenn Sie ihr Herz leben.

Und ich füge hinzu: Es ist schön Herzen zu begegnen, die geöffnet sind, egal um welche Tages- oder Nachtzeit auch immer, ein Lächeln ist wie ein Sonnenaufgang in der Nacht.

Herzlichst

Brigitte

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