Der Sommer ist vorbei und mit ihm der heißersehnte Urlaub. Wobei, wenn es um das Thema Reisen geht, die Reisezeit wohl kaum noch einen Unterschied macht. Fakt ist: es gibt Regionen, deren stärkster Wirtschaftszweig der Tourismus ist. Wie anfällig diese Abhängigkeit ist, hat uns mitunter die Corona-Pandemie gezeigt. Doch kaum schien sie überwunden, war das Reisen wieder so beliebt wie eh und je. Bestimmte Ziele sind bei Touristen schon immer begehrt, doch kann es sein, dass die Grenzen bereits überschritten wurden?
Airbnb und das Problem eine Mietwohnung zu finden
Die Option statt ein Hotelzimmer eine ganze Wohnung mieten zu können und im Urlaub unter den Einheimischen zu leben, ist an sich eine tolle Idee. In den letzten Jahren scheinen Anbieter wie Airbnb jedoch überhand zu nehmen. Probleme sind aufgekommen, die es zu lösen gilt. Wohnungen und Häuser an Touristen zu vermieten, ist manchen Ortes wesentlich lukrativer geworden, als diese zur Langzeitmiete anzubieten.
Hierdurch verknappt sich das ohnehin bereits an seine Grenzen geratene Angebot an Mietwohnungen noch weiter. Die Folge sind noch höhere Mietkosten sowie das Vertreiben der Einwohner aus ihrer Stadt. In Barcelona wurde vor wenigen Jahren ein Verbot von Airbnb und ähnlichen Angeboten umgesetzt. Doch wird es möglich sein, diese liebgewonnene Art der Unterkunft zu untersagen?
Steigende Kosten während der Hochsaison
Malta ist ohnehin nicht günstig. Wer hier leben möchte, der muss mit hohen Mietkosten rechnen. Hinzukommen die üppigen Preise für Waren, die fast ausschließlich importiert werden müssen. Malta selbst stellt nicht viel her. Die Hauptwirtschaftszweige sind Finanzen und Tourismus sowie weitere Dienstleistungsbasierte Angebote. Viele Ausländer leben auf Malta, um in einer dieser Branchen zu arbeiten.
Sowohl die Einheimischen als auch die von extern kommenden Arbeiter haben jedoch in den Sommermonaten wenig zu lachen. Überfüllte Busse können zwar durch Angebote wie Bolt ausgeglichen werden, doch diese sind im Sommer kaum noch zu bezahlen. Lärm ist eine weitere weitverbreitete Beschwerde. Die ohnehin bereits knappen Ressourcen werden noch weiter herausgefordert.
Ressourcen-Knappheit, aber nur im Sommer
Ein ähnliches Problem zeigt sich an der Costa del Sol. Die Infrastruktur, was öffentliche Verkehrsmittel angeht, ist dieser Orts eher schlecht als recht. Somit wird stets auf das eigene Auto zurückgegriffen.Der Straßenverkehr kommt im Sommer an seine Grenzen. Touristen mischen sich unter die arbeitende Bevölkerung. Ein Ausbau des Straßennetzes lohnt sich aber nicht, da es in den Wintermonaten durchaus ausreicht.
Während Verkehr ein vergleichbar geringes Problem darstellt, wird es beim Thema Trinkwasser schnell sehr ernst. Gerade die beliebten Reiseziele liegen an Orten, die mit immer knapper werdenden Wasserreserven zu kämpfen haben. Die Klimaerwärmung ist schließlich in vollem Gange. Ist es sinnvoll, diese durch den Tourismus noch weiter zu strapazieren?
Das Problem mit dem Müll
Das Urlaubsparadies Bali ist ein magischer Ort. Freundliche Menschen, leckeres Essen, gutes Wetter und Sehenswürdigkeiten, die von Natur über Kultur bis hin zu Party alles zu bieten haben. Der Massentourismus bedroht dieses Paradies jedoch. Bali hat ein riesiges Problem, was die Müllentsorgung angeht.
Kaum ein Reisender möchte sich während seines Urlaubs Gedanken um seinen Abfall machen. Das ist an sich verständlich, doch würden wir es tun, wäre diese Welt ein besserer Ort. Wir müssen nicht in ferne Länder reisen, um zu verstehen, dass Müll ein Problem darstellt. Auch hierzulande stellt sich die Entsorgung um einiges komplizierter heraus, als wir es annehmen. Und wir hätten ein wenig Platz sowie die finanziellen Mittel, um angemessene Lösungen zu finden.
Bali hingegen ist eine relativ kleine Insel in Indonesien, die noch eine wunderschöne Natur aufweist. Je mehr Hotels gebaut werden, je mehr Touristen kommen und je mehr Müll verursacht wird, desto unwahrscheinlicher ist es jedoch, dass dies weiterhin so bleibt.
Wohin soll die Reise gehen?
Dass Fliegen und Autofahren nicht gut sind für die Umwelt, ist allgemein bekannt. Dennoch möchten viele nicht auf ihren jährlichen Urlaub im Ausland verzichten. Ich bin keineswegs gegen das Reisen. Andere Kulturen und Menschen kennenzulernen bereichert uns ungemein und kann einiges Positives mit sich bringen. Doch es ist an der Zeit, bewusster mit dem Thema Urlaub umzugehen.
Wenn wir 2026 so weitermachen wie bisher, werden beliebte Reiseziele nur noch andere Touristen, aber nichts von dem Charm zu bieten haben, was sie eigentlich ausmacht. Die Einheimischen haben aufgrund der hohen Kosten und dem jährlichen Chaos die Stadt verlassen. Die Natur, die uns an diese Orte gelockt hat, wird in Müll versunken sein. Und wenn es ganz dumm läuft, werden sich viele unserer liebsten Reiseziele aufgrund der Klimaerwärmung in Wüste verwandelt haben.
Tatsache ist, dass viele Regionen den Tourismus brauchen und wir ohne die Möglichkeit, sie zu besuchen, heutzutage wohl verrückt werden würden. Wo wir übernachten, wie viel Müll wir verursachen und wie wir mit der lokalen Natur umgehen, sowie wie oft wir überhaupt pro Jahr und auf welche Art wir verreisen, kann jedoch einiges zum Positiven wenden. Wer sein Reiseziel wirklich kennenlernen möchte, der ist gut beraten, bereits vor der Urlaubsplanung an die lokale Bevölkerung zu denken.
Mein Ziel für das neue Jahr: weniger, aber dafür bewusster reisen. Seid ihr dabei?