Der erste Schritt zum Tierschutz: Selbst anpacken!

Manchmal ist es bei einer kleinen NGO gar nicht so einfach. Neulich mailte mir eine Australierin, die in Salzburg auf Urlaub war. Sie hatte einfach „Animal Care Austria" gegoogelt, wohl ohne zu wissen, dass wir wirklich eine NGO sind. Nun, sie schilderte einen Fall von mutmaßlicher Tierquälerei irgendwo in Salzburg. Die Touristin dachte, dass ich da sofort etwas machen kann.

Natürlich will ich was machen. Aber ich bin berufstätig, wie alle anderen bei uns auch. Wir machen das alles ehrenamtlich. Zudem koordinieren wir die Tierhilfe von Wien aus. Kurz gesagt: Ich kann auch nicht sofort helfen. Was tat ich also? Ich habe mich hingesetzt und den Namen des örtlich zuständigen Amtstierarztes heraus gefunden und ihr geschickt. Es bringt ja nichts, dachte ich mir, wenn ich dort anrufe. Ich habe die Situation nicht gesehen. Die Touristin hatte wiederum auf eigene Faust verschiedene Behörden angeschrieben, man möge sich doch darum kümmern. Leider hat sich bei ihr dann niemand gemeldet.

Worauf will ich hinaus? Wir sind eine kleine NGO und tun unser bestes. Das Wort „Budget" kennen wir aber nicht wirklich. Es ist toll, wenn viele Menschen glauben, dass wir professionell aufgestellt sind. Das sind wir, aber eben ehrenamtlich. Das musste ich auch einer anderen Person mitteilen, die mich Vormittags vier Mal anrief und ganz empört war – ich musste ihr erst erklären, dass ich arbeite und wir gar kein Büro haben, in dem ständig Menschen telefonieren. Dafür sind wir mit einer riesigen Portion Idealismus dabei.

Und das wichtigste im Tierschutz ist, selber hinzuschauen und sich zu informieren, wer vor Ort weiter helfen kann. Ihr seid aus Wien und wollt Tiere in Ungarn, Rumänien, Serbien oder Indien unterstützen? Dann seid ihr bei uns richtig! Oder ihr wollt für Kastrationen spenden? Auch das vermitteln wir.

Wie im Beispiel ersichtlich, ist es wichtig, sich selbst einmal zu informieren und vor allem mit Menschen vor Ort zu sprechen, sei es mit NGOs, privaten TierschützerInnen oder Behörden. Menschen vor Ort kennen sich sehr gut aus. Auch wenn wir im Ausland tätig sind, wenden wir uns an ExpertInnen im jeweiligen Land. Aber dazu das nächste Mal mehr...

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