Schächten, Jagd, Mastgänse – wir sollten über unser Essen nachdenken

Der Herbst ist ein Fest für Fleischesser. Das betrifft viele Menschen hierzulande, egal welcher Herkunft oder Religion. Grund genug, um übers Fleischessen etwas nachzudenken!

Gerade war das muslimische Opferfest. Da steht freilich das Schächten im Mittelpunkt. Aber es ist auch Jagdsaison. Der geübte Jäger geht auf Jagd, hetzt Tiere und erschießt sie. Dann gibt es Wild. Oder das bekannte Martinigansl in ein paar Wochen – da werden die Gänse gemästet, damit wir sie essen können.

All diese Anlässe im Jahreskreis haben eines gemeinsam: Eine ziemlich grausame Tötung von Tieren. Denn Töten ist immer grausam. Klar, wer ein Kilo Schnitzelfleisch kauft, der bekommt das alles nicht unmittelbar mit. Aber denkt wirklich irgendjemand, dass es die Tiere alle gut haben, die wir um im Grunde genommen viel zu wenig Geld zum Verzehr kaufen?

Ich selbst bin Veganerin; ich esse und verwende (!) keine Tierprodukte. Aber ich kann schon verstehen, wenn jemand Fleisch isst. Nur sollten wir uns vergegenwärtigen, dass das Fleischessen (in allen Kulturen) mit ziemlichen Qualen und Grausamkeiten verbunden ist. Natürlich, es gibt Lebensmittelproduzenten, die auf ein gutes Leben der Tiere achten. Dadurch werden die Konsumentenpreise aber höher und wohl auch der Verkauf geringer.

Natürlich geht es in so mancher Diskussion weniger um die Art der Tötung, als nur um eine fremde Kultur, die man ablehnt. Aber auch die „westliche“ Kultur hat das Töten von Tieren kultiviert. Wenn die Großstädter am Wochenende durch die Wälder streifen, um Rehe und Fasane zu erschießen, ist das weniger brutal? Oder die Lagerhallen mit Hühnern? Oder das sogenannte „Schweinehochhaus“ im deutschen Maasdorf?

Ich glaube – unabhängig davon, ob ich selbst vegan lebe oder nicht – dass wir einen anderen Zugang zu unserem Essen brauchen. Und wir brauchen uns da gar nicht einzureden, dass Jagd und Mastgänse um so viel besser sind, als einem Tier die Kehle durchzuschneiden. Wer Fleisch essen will, soll das tun. Dann aber bitte zumindest so ein Fleisch, bei dem es den Tieren so gut wie möglich ging.

Vielleicht kann auch der eine oder andere am 4. Oktober, dem Welttierschutztag, anfangen umzudenken. Man muss kein Fleisch essen!

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