Wenn Deutschland mit einem neidischen Auge auf Österreich schaut, das im Gegensatz von einer neuen Koaltion noch weit entfernt scheint, sind das wohl seltene Momente. Die Alpenrepublik, später gewählt und bereits mit neuer Regierung, scheint handlungsfähiger und berechenbarer zu sein, egal wie die persönliche Einstellung zur ÖVP-FPÖ aussieht.

Als nach der Wahl im Oktober Martin Schulz öffentlich lancierte, ("Unser Platz ist in der Opposition!";) dass die SPD sich nur dorthin orientieren würde, schien alles anders. Böse Zungen meinten zwar, dass Schulz taktieren würde, damit bei einem etwaigen Scheitern der Jamaikakoalitionssondierungen der Preis für ein Eingehen eines neuerlichen Arbeitspaktes hoch getrieben werden könnte. Lindner`s FDP verlies die Verhandlungen, ein tiefes Loch für Merkel folgte! Das "Problem" Seehofer wurde wohl nur temporär gelöst, zumal nicht ganz klar ist, zu welchem Preis er Söder den Platz überlassen hat. Der Gang nach Berlin in ein Ministerium scheint sehr realistisch zu sein.

Merkel und Seehofer innerparteilich in geschwächter Position und angeschlagen. Was macht Schulz? Er lässt sich auf neuerliche Sondierungsgespräche ein, lässt seine SPD in einer zerreisprobenartige Auseinadersetzung darüber abstimmen und gewinnt nur knapp mit 80 Stimmen Überhang. Die jungen Sozialisten, als bekannte Gegner einer neuerlichen Regierungsbeteilungung, wird wohl rechtbehalten, wenn sie glauben, dass die 20% Marke, welche 2017 knapp erreicht wurde, wohl nicht mehr möglich ist. Man kann zur SPD stehen wie man will, aber Vertrauensbildung und Glaubhaftigkeit zeigen, sieht anders aus! Das war wohl ein weiterer Schritt in Richtung Bedeutungslosigkeit unter kräftiger Regie der Totengräber Nahles und Schulz!

Martin Schulz, sollte er wirklich taktiert haben, hätte alle Trümpfe in der Hand gehabt! Eine zerstrittene CSU/CDU anzugehen und Merkel in eine neuerliche Wahl zu zwingen, wäre wohl das Ende der Kanzlerin gewesen! Der Wähler hätte wahrscheinlich anders als beim letzten Urnengang entschieden. Ein klare starke Position wurde durch eine instabile mit innerparteilichen Streitereien getauscht! So taumelt er hinfort und macht genau das, was er kann, nämlich zerstören. Wenn die GroKo Gespräche scheitern würden, würde wohl die SPD als Schuldige durch überzogene Forderungen schnell feststehen. Es wäre wohl an der Zeit den- bzw. diejenigen, welche solche "Strategien" für die SPD entwickeln oder beratend zur Seite stehen, mit hoher Geschwindigkeit zu entfernen! Christian Kern in Österreich hatte auch kein gutes Händchen mit seinen Beratern, ein akutelles Sozialistenproblem?

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article172689750/Ja-zur-GroKo-Die-Union-bedraengen-bis-es-quietscht-Die-SPD-kann-es-ja-versuchen.html

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pirandello

pirandello bewertete diesen Eintrag 21.01.2018 23:56:20

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