Taktiken gegen die Meinungsmonopolisten - #1 Hashtagkapern

Vor einigen Monaten machte eine Facebook-Gruppe namens "Ich bin hier" besonders von sich reden. Deren Mitglieder kommentierten Artikel auf Facebook und qualifizierten ihren Kommentar durch den Hashtag '#ichbinhier'. Wurde bei der Gründung noch eine politische Neutralität ausgewiesen und bestand der alleinige Anspruch darin, mit qualifizierten Kommentaren gegen Hetze und Fake-News anzukämpfen, wurde rasch klar, dass sich die übliche "Refugees-Welcome"-Klientel in dieser Gruppe zusammenfand. Deren Kommentare diesbezüglich gnadenlos einseitig und das gegenseitige Feiern über die ach so moralische Überlegenheit war einmalig.

Durch Teilen von entsprechenden Artikeln in der Gruppe wurde eine ganze Meute von Einwanderungsbefürwortern auf die Kommentarspalten losgelassen und zusätzlich die entsprechend markierten geistigen Ergüssen durch eine regelrechte "Like-Lawine" nach oben gepuscht. Auf den Facebook-Seite der Tagesschau konnte dieses Schauspiel bei jedem Bericht über die Flüchtlingskrisen wunderbar beobachtet werden.

Das Problem ist, dass nicht nur die Hetze so aus den Kommentarspalten quasi weggespült wurde - es wurde auch jegliche berechtige Kritik einfach von der Menge der '#ichbinhier'-ler verschluckt. Wer die Kommentarspalten verfolgt hat konnte von Meinungsvielfalt nicht viel erkennen - eine Einheitsmeinung auf die Honecker zurecht stolz gewesen wäre legte sich lähmend unter jeglichen Artikel.

Die Frage ist nun, wie kommt man einer derart geballten moralischen Übermacht bei? Ganz einfach - man bedient sich der Waffen des Gegners. Einige User fangen an, auch kritische Kommentare (manchmal sogar unsägliche Hetze) ebenfalls mit dem Hashtag '#ichbinhier' zu kennzeichnen. So besteht auf einem Hashtag ja kein Copyright und wer will, kann es ja auch einsetzen. Das ist ja der Sinn von Hashtags. Selbstverständlich hagelt es sofort "Kritik", dass man ja gar nicht Teil der Gruppe sei, dass es ja Kindergarten wäre diesen Hashtag für "Nicht #ichbinhier-Konforme"-Kommentare zu nutzen.

Diese Technik ist eine Form des digitalen "False-Flaggings" die sich perfekt einsetzen lässt um derartige Meinungsmonopolisten in den Wahnsinn zu treiben.Alles was man braucht ist eine gewisse Menge an Usern, welche auf diesen Zug aufspringen. Je mehr Menschen sich dieser Technik bedienen, desto schneller verliert der Hashtag das, wofür er eigentlich stehen sollte: Glaubwürdigkeit.

Kreative Abwandlungen wie #ichbinauchhier, #ichwillbier #ichbindort haben ihr übriges dazu beigetragen, dass die Meinungseinfalt der moralischen Überflieger gebrochen wurde. Seit einigen Wochen ist es erstaunlich ruhig um diese Gruppe - es werden nur noch vereinzelt #ichbinhier Tags in den Kommentarspalten entdeckt, und ich würde mal behaupten, dass diese in der Mehrzahl nicht von Mitgliedern der Gruppe stammen. ;)

Demnächst mehr in der Reihe „Taktiken gegen die Meinungsmonopolisten“

Euer Clausewitz

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