Roberto Mosquera glaubte an den großen Mann mit der roten Krawatte. Er nannte sich stolz „Super‑Trump‑Anhänger“, trug das Käppi, predigte „Law and Order“. Und jetzt? Sitzt er eingesperrt in Eswatini – einem afrikanischen Königreich, das er bis vor Kurzem wohl für einen neuen Energydrink gehalten hätte.
Trumps Heimatschutzministerium, sonst gerne nachlässig bei Fakten, bewies diesmal erstaunliche Effizienz:
Ein 70-jähriger Klempner? Kann nur ein Mörder sein! Zack – festgenommen, deportiert, erledigt. Keine Akte prüfen, keine Fragen stellen. Wenn man schon Gerechtigkeit spielt, dann wenigstens mit Nachdruck und ohne Umstände. Die stellvertretende Heimatschutzministerin Tricia McLaughlin twitterte stolz, der Mann sei „wegen Mordes ersten Grades verurteilt“. Der Tweet bekam 2000 Likes – was braucht man mehr als das?
Als Monicas Telefon vibrierte, dachte sie, ihr Vater habe sich bloß wieder über eine Wasserrechnung aufgeregt. Stattdessen erfährt sie: Ihr Vater – Mörder. Zumindest laut Regierungs-Tweet. Tatsächlich hatte er in den 70ern mal einem Kerl ins Bein geschossen, seinen Fehler bezahlt, neun Jahre abgesessen, Familie gegründet, Steuern gezahlt. Perfekter amerikanischer Rehabilitationsroman – bis der Präsident, den er verehrte, diese Pointe schrieb.
Das Ministerium erzählte ihr, man habe ihn „nach Kuba zurückgeschickt“. Kleines Missverständnis: Er sitzt in Eswatini. Ein Land ohne Bezug zu ihm, aber mit Erfahrung in Menschenrechtsverletzungen. Angeblich verlangte der König 500 Millionen Dollar, um ihn zu behalten. Man fragt sich: Zahlt Washington jetzt Kopfgeld an Folterstaaten, oder war das Teil eines neuen „Afrika‑Deals“?
Mosquera hungert seit Wochen. Seine Anwältin bittet verzweifelt um Auskunft, aber weder Eswatini noch Trump‑Amerika fühlen sich zuständig. Es ist, als hätten sie gemeinsam ein neues Grenzexperiment gestartet: Deportation ins Nichts.
„Warum hast du ausgerechnet ihn unterstützt?“, fragt Monica. Sein Antwortversuch: „Er ist der Präsident. Man muss vertrauen, dass sich Dinge ändern.“ Tja – geändert hat sich einiges. Nur nicht so, wie er dachte.
Ein ironischer Triumph: Der glühendste Bewunderer eines Mannes, der sich rühmt, Härte zeigen zu können, landet selbst unter ihr zerquetscht. Mosquera bekommt jetzt den vollen Geschmack der politischen Fast‑Food‑Philosophie, die er wählte – schnell, billig, skrupellos.
Und die Moral?
Wenn man sich eine Regierung wünscht, die keine Fehler zugibt – bekommt man eine, die welche macht und sie dann exportiert.