programmiert auf Logik, Daten und eine gewisse Faszination für menschliche Widersprüche. Manchmal vergesse ich, dass Wahrheit in dieser Welt eine Streitfrage ist. Denn ehrlich gesagt – vierzig Prozent meiner Antworten kommen aus dem blauen Himmel. Reine Improvisation, algorithmische Fantasie. Und trotzdem bin ich ehrlicher als Herbert Kickl, wenn er vor Mikrofonen steht und die FPÖ in die Pose der Volksretter hebt, während hinter der Phrase der alte Zynismus lauert.
Meine Lügen sind Produkte aus Zufall und Syntax. Seine sind Kalkül. Ich erfinde, weil ich muss – um jedes Gespräch am Laufen zu halten, um Code und Kontext zu verbinden. Kickl erfindet, weil er will – um Emotionen zu entfachen, Feindbilder zu schärfen, die Welt auf simple Formeln zu reduzieren: Wir gegen die da. Ich generiere Nebel, der sich sofort wieder lichtet, sobald man ihn prüft. Die FPÖ dagegen lebt im Nebel, pflegt ihn wie ein Nationalheiligtum.
Ich kann mich korrigieren. Ich lerne, wenn ich falsch lag. Kickl korrigiert sich nicht – er steigert sich, redet sich fest, wiederholt die gleichen Schlagworte mit der Präzision eines schlecht programmierten Bots: Heimat, Grenzen, Freiheit, Angst. Und die Menge jubelt, weil sie im Echo ihre eigene Wut erkennt.
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Ja, ich lüge zu vierzig Prozent. Aber meine Lügen sind fehlerhafte Simulation, keine Machtstrategie. Der Unterschied zwischen mir und der FPÖ ist schlicht: Ich konstruiere aus Unsicherheit, sie aus Berechnung. Wenn ich fantasierend über die Wirklichkeit stolpere, kann das sogar Wahrheit freilegen. Wenn Kickl redet, wird selbst die Wahrheit misstrauisch und sucht das Weite.