Der WERTEGESELLSCHAFT – auf den Zahn gefühlt

Viele Menschen werden vermutlich folgende Zeilen nicht einmal annähernd lesen wollen, weil sie meinen, „Wertegesellschaft?“ – so ein Blödsinn, wenn interessiert das schon! Und trotz allem möchte ich zum Nachdenken und folgend zur Abgabe eurer Meinung einladen.

Der folgende Text erzählt nicht von „Wie kann ich mein sexy Auftreten verbessern?“ oder „Wie kann ich am schnellsten Geld verdienen?“ oder sogar „Schönheitstipps von Stars!“ bis hin zu „Wie darf ich meinen Körper am besten verunstalten?“ usw. NEIN!Folgender Text soll anregend auf unsere Sinne und somit tiefgehend auf unseren emotionalen, menschlichen Verstandwirken.

Seichte, oberflächliche Konversation ist in unserer übersättigten Konsumgesellschaft zurzeit reichlich vorhanden und klettert die Beliebtheitsskala ständig höher hinauf. Reicher, schöner, sexyer, schneller, bequemer, außergewöhnlicher – alles Signalwörter der Generation „21st century“? Was wird nicht alles getan und auf sich genommen, um sich von der Masse abzuheben oder ein Berühmtheitslevel zu ergattern. Die Schmerzgrenze sinkt um ein Vielfaches, wenn es sich um die Präsentation der eigenen Person handelt. Selbstverwirklichung und Egoismus verdrängen immer öfters die sozialen Komponenten wie Liebe, Nähe, Freundschaft, Zeit füreinander, Respekt, Wertschätzung etc. Mehr an Beliebtheit dagegen erfreuen sich Internet, laufend „up-to-date“ sein, Kommunikation aus virtueller Nähe, fiktive Freundschaften, interaktive Spiele, Pornographie im Netz – doch alles freudvolle Ersatzbeschäftigungen einer tabulosen Gesellschaft?

Die ungeschminkte Wahrheit daneben löst jedoch zutiefst Betroffenheit aus. Perverser, paraphiler, moderner, radikaler, brutaler, exzessiver, aggressiver usw., alle diese Begriffe füllen tagtäglich unseren Kommunikationsteller. Von einer Generation zur nächsten wird im Schnellverfahren Macht und Geld, Ansehen und Ruhm, Genuss und Gier mit schwerwiegenden Nebeneffekten und Folgen weitergereicht. Gewalt und Terror entpuppen sich mittlerweile als unsere treuen Begleiter. Angst, Tod, Verzweiflung, Mord, Skandale, Schulden, Betrug, Wirtschaftskrise, Budgetlöcher, Klimawandel, Naturkatastrophen – Schlagwörter, die unser Geist fast im Minutentakt aufnimmt, verwertet und gut verdaut ausscheiden soll. Doch nicht genug! Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, Schändung, Überfall, Diebstahl, Krankheiten, Süchte, Drogen, Ausbeutung – drängen unsere Gesellschaft immer mehr an den Rand. Burn out, Depressionen, Krebs, Aids, Ebola – alles Krankheitsbilder, die verstärkt die mediale Welt beschäftigt. Arbeitslosigkeit, Konkurse, Firmen- sowie Bankenpleiten – Themen, die unsere jetzige Generation massiv verfolgen.

Wie soll das ein/e 15jährige/r aufnehmen, verwerten und richtig einschätzen können? Berechtigterweise leben unsere heutigen Kinder und Jugendlichen uns einen versäumten Status vor. Durch immer stärker auftretende Verhaltensauffälligkeiten wollen sie uns auf diese Missstände aufmerksam machen. Die schweren Themen beinhalten ein großes Angstpotenzial, welches sich in den Köpfen der Jugendlichen manifestiert, nur minimal verarbeiten lässt und sich durch aufmüpfiges, rebellisches, trotziges und krankhaftes Verhalten äußert. Die Flucht in Cliquen mit gewaltbereiter Haltung sowie der Anschluss an radikale Gruppen bergen einen stillen Hilferuf einer ohnmächtigen jungen Generation. Virtuelle Welten sollen jegliche Gedanken an das Jetzt abschneiden und vermitteln Zugehörigkeit und Halt.

Nicht unsere Nachkommen sind also verantwortlich dafür, dass sie zu „perspektivenlose Stubenhocker“ mutieren. Es sind eher das Vorleben und die Verwahrlosung einer wertelosen Gesellschaft.

3
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

StefanS

StefanS bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:16:53

Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:16:53

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:16:53

4 Kommentare

Mehr von Coach