Das größte Pyramidenspiel von allen - von der Erkenntnis die ca € 243 Milliarden zu spät kommt

Während laufend darüber diskutiert wird, ob jetzt die im letzten Sommer vereinbarten Tranchen des zweiten Griechenland-Hilfspakets ausgezahlt werden können(und Finanzminister Schäuble schon darüber spekuliert, ob nicht schon ein drittes Hilfpaket geschnürt werden sollte) hat der IWF mit einer neuen Analyse aufhorchen lassen.

Demnach geht der IWF mittlerweile davon aus, dass Griechenland seine horrenden Verbindlichkeiten gegenüber EU und IWF nicht wird zurückzahlen können. Die Gründe sind vielfältig, angesichts der Tatsache, dass die Griechen die von den Geldgebern vorgegebenen Sparquoten nicht werden erreichen können wird dies die ohnehin schon ruinöse Staatsverschuldung in noch lichtere Höhen treiben - mit dem Endeffekt, dass lt der IWF-internen Rechnung 2060 2/3 des griechischen Volkseinkommens in die Bedienung der Schulden(Kreditraten + Zinsen) fliessen würden. Das aber ist vom Ausmaß her absolut unmöglich.

Schon seit längerem tritt der IWF immer vehementer für eine Art Schuldenerlass/Streckung der Rückzahlungskonditionen auf, stösst dabei jedoch bei den europäischen Geldgebern auf kein Gehör.

Das jetzt(noch nicht öffentlich) vorliegende Papier giesst weiteres Öl ins Feuer. Die Griechen brauchen kurzfristig die im letzten Sommer vereinbarten Hilfszahlung - die EU spielt dabei auf Zeit. Der IWF wiederum möchte einer weiteren Beteiligung an der Griechenlandhilfe nur zustimmen, wenn es Erleichterungen für Griechenland gibt. Auf dem Tisch liegt aktuell ein Vorschlag des IWF die Schuldenrückzahlung bis 2080 zu strecken - durch die über die Jahre wirkende Inflation würde sich die Belastung für den griechischen Haushalt dadurch drastisch reduzieren.

In Konsequenz wird es vermutlich wieder auf eine Einigung in letzter Minute mit allen negativen Effekten einer solchen hinauslaufen.

Für die europäischen Staaten bedeutet das aber auch, dass sie sich der unangenehmen Wahrheit der gesamten Griechenland-Hilfe-Thematik stellen werden müssen. Von den ersten € 216 Mrd Hilfszahlungen wurden nämlich ca € 165 Mrd. vom griechischen Staat an europäische Banken für Kreditrückzahlungen und Zinszahlungen überwiesen.

Was in Konsequenz bedeutet, dass die EU ihr eigenes Banksystem über den Umweg der Griechenlandhilfe aus der Zwickmühle geholt hat.

Der gewählte Weg bedeutet aber für die griechische Durchschnitts-Bevölkerung, dass diese in Geiselhaft genommen wurde und auf ihre Kosten die europäische Kreditwirtschaft refinanziert wurde. Wieder einmal wurden wirtschaftliche Risiken von privaten Kreditinstituen sozialisiert - nur bei den Gewinnen funktioniert das leider noch immer nicht, die bleiben den Instituten.

Doch wer die dieswöchige Hauptversammlung der Deutschen Bank und die dort stattgefundene Abrechnung der Aktionärsvertreter mit den Zeiten des Investmentbanking als primären Geschäftszweck, der hat vielleicht auch einen Lichtblick in Richtung zukünftiger Entwicklungen gesehen.

Es bleibt zu hoffen, denn wie wir schon Madoff und anderen Pyramidenspielen gesehen haben - irgendwann geht es sich nicht mehr aus.

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 21.05.2016 18:04:49

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