Mit zunehmendem Alter unterscheiden sich Menschen immer mehr voneinander

Der Beginn des Alters tritt früh ein, wenn es um inoffizielle Altersgrenzen auf dem Arbeitsmarkt geht, eher spät, wenn nach der Selbsteinschätzung der Menschen gefragt wird. Denn: Alt sind immer die anderen!

Allgemein gesprochen, ist Alter eine Biomorphose als Funktion der Zeit, d.h. es gibt einen biologischen Abbauprozess, Altern umfasst aber wesentlich mehr: Die Phase des Alters ist genauso vielfältig wie die Zeit der Kindheit und Jugend, umfasst sie doch auch ca. 25 – 30 Jahre! In dieser Zeitspanne treten deutliche Veränderungen der körperlichen und seelisch-geistigen Leistungsfähigkeit auf.

Die gerontopsychologische Forschung zeigt: es gibt „das Alter“ nicht. Chronologisches Alter hat nur eine sehr begrenzte Erklärungskraft hinsichtlich des allgemeinen Persönlichkeitszustandes im Alter. Mit zunehmendem Alter unterscheiden sich Menschen immer mehr voneinander. Das konnte ich in meiner großen Stichprobe an arbeitslosen Menschen 50plus genau beobachten.

Da gibt es 50jährige, die wirken wie 70, verbraucht, bewegungseingeschränkt wie sehr viel ältere Menschen, depressiv und geistig bereits massiv abbauend, oft auch sozial vereinsamt und fast nur noch in ihren vier Wänden zu finden.

Andere 50jährige schauen vital und frisch aus, höchstens wie 40 und sprühen vor Lebendigkeit. Was ist ihr Geheimnis?

Ich erfuhr: regelmäßige Bewegung, geistige Aktivität, aktives Engagement für andere Menschen, seien es Enkelkinder oder zu pflegende Angehörige und oft auch noch ein Ehrenamt, ein Hobby, das erst durch die Arbeitslosigkeit so richtig Raum hatte und natürlich, so betonten sie alle, eine gesunde Einstellung zum Leben. Eine aktive Haltung wie "Jeder ist seines Glückes Schmied", keine passive Versorgungshaltung, und Visionen, was sie noch alles erfahren und lernen wollen in den Jahren, die ihnen noch bleiben.

Diese strahlenden 50er hatten die Phasen der Wut, der Enttäuschung, der Trauer schon hinter sich und haderten nicht mehr mit ihrer Arbeitslosigkeit. Sie waren lernbereit und neugierig auf das, was das Leben noch zu bieten hatte.

Jugendliche Frische hat viel mit einem wachen Geist und Lernbereitschaft zu tun. Die, die glauben, zu alt zu sein, um noch was Neues zu lernen, die schauen schnell wirklich alt aus und lassen geistig nach.

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