Ich gebe es zu: ich habe leichtisinnigerweise auf ein Facebook-Posting – siehe Bild – reagiert und gemeint, es wäre Schwachsinn, so etwas mit der aktuellem Migrations- und Asylsituation zu vergleichen, denn immerhin wären die Indianer damals zu einem guten Teil Opfer des europäischen Kolonialstrebens geworden ...

Hämisches Antwort-Posting:Franz K.:Jetzt brauchst nur mehr sagen die Indianer sind selbst schuld!!!! Die Europäer sind auch selbst schuld weil sie 95% Junge Arbeitsfähige und Kampffähige hereinlassen wie die Indianer!!!! Kolonialstreben der Islamischen Welt sozusagen !!!! Oder hast du in der Schule alles auswendig gelernt und keine eigene Meinung!!!Liebe Grüße mit Europa für Europäer

Meine Entgegnung darauf: Mich würde interessieren, seit wann wir per-Du sind und wie das Menschenbild aussieht, das Sie haben .... Irgendwie verwechseln Sie nämlich etwas, oder wollen Sie mir gerade erklären, dass die Afghanen, die Syrer usw. deshalb einen Krieg im eigenen Land führen, weil sie uns erobern wollen? Bravo für soviel Hirnschmalz!!!!!

... es kam keine Antwort mehr ... Selbsterkenntnis?

Und da sind wir jetzt bei einem Punkt angelangt, der mich beschäftigt, so pervers und fernab jeder Logik es auch sein mag: Habe ich mit meiner ironischen Aussage, Krieg im eigenen Land dient der Eroberung von anderen Ländern, vielleicht doch Recht? Wenn ja, dann müsste ich diesen krankhaft anmutenden Prozess noch etwas ausgestalten (alle folgenden Annahmen sind rein hypothetisch und entsprechen – so hoffe ich doch – nicht der Wahrheit!):

Schritt 1: der jemenitischeStaatspräsident Abed Rabbo Mansur Hadi sitzt mit seinen Getreuen zusammen und denkt darüber nach, Europa zu erobern. Er sieht aber schnell ein, dass sich das irgendwie nicht so leicht wird machen lassen (immerhin ist der Jemen nicht gerade eine Weltmacht wie die USA). Also braucht er einen anderen Plan und der sieht Folgendes vor:

Exkurs 1: Die jemenitische Bevölkerung

Im Jemen leben zu 97 % Araber,  die übrige Bevölkerung teilt sich in pakistanische und indisch-muslimische Gastarbeiter, ethnische Somali und dann noch die unterdrückte Minderheit der Achdam.

Schritt 2: Das herrschende Regime verschärft die Unterdrückung der Minderheiten und beschränkt deren Rechte auf ein Minimum mit dem Ziel, gewalttätige Aktionen zu provozieren. Dies findet auch nach einiger Zeit statt und es beginnt bewaffneter Konflikt zwischen den Minderheiten und dem herrschenden Regime.

Schritt 3: Das Imperium schlägt zurück - Staatspräsident Abed Rabbo Mansur Hadi als Oberbefehlshaber der jemenitischen Armee befielt die Mobilmachung und zieht gegen die aggressiv gewordenen Minderheiten ins Feld, wobei er Kollateralschäden in der Zivilbevölkerung generös einkalkuliert.

Schritt 4: Die Situation im Jemen führt über kurz oder lang zu einem bürgerkriegsähnlichen Szenario und erfüllt damit genau die Erwartungen von Staatspräsident Abed Rabbo Mansur Hadi, der seinerseits ihm Getreue mit ihren Familien Richtung Europa schickt.

Exkurs 2: Die „Flucht“ nach Europa

Yussuf Mladim, seine Gattin und deren minderjährige Kinder vertrauen sich einem von Staatspräsident Abed Rabbo Mansur Hadi beauftragten Schlepper an, der sie aus dem Jemen über Ägypten auf eine griechische Insel bringt. Dort werden sie – wiederum von einem von Staatspräsident Abed Rabbo Mansur Hadi bezahlten bulgarischen Schlepper übernommen, der ihnen die Weiterreise bis nach Österreich ermöglicht. In Österreich angekommen meldet sich Yussuf Mladim mit seiner Familie in der Erstaufnahmestelle in Traiskirchen und stellt einen Asylantrag mit der Begründung, er werde politisch in seinem Heimatland verfolgt.

Schritt 5: Nachdem Staatspräsident Abed Rabbo Mansur Hadi von Yussuf Mladim die Nachricht erhalten hat, dass alles wunderbar funktioniert hat und dass er und seine Familie jetzt in Österreich anerkannte Flüchtlinge sind, beginnt das jemenitische Regime damit, systematisch – auf die oben beschriebene Art und Weise – hunderte, tausende Familien und Einzelpersonen nach Europa zu schicken, finanziert deren Schlepperkosten und führt zwischenzeitlich den Bürgerkrieg gegen die Minderheiten im Land weiter, um diese Aktivitäten zu verschleiern.

Exkurs 3: Die Situation in Österreich und in Europa 100 Jahre später

Die Akteure der ersten Stunden (Staatspräsident Abed Rabbo Mansur Hadi und seine Getreuen) leben schon lange nicht mehr, aber sie haben „würdige“ Nachfolger gefunden, die das ganze Spiel weiter betrieben haben (Bürgerkrieg, Entsendung von Jemeniten nach Europa). In Österreich, und nicht nur da, sondern auch schon in Deutschland, Frankreich, England, Italien und Belgien hat die jemenitische Diaspora zwischenzeitlich Parteien gegründet, in manchen Ländern sogar Regierungsbeteiligung erreicht.

Schritt 6: Die nun mehr oder weniger überall in Europa herrschende Nachkommenschaft der Jemeniten beschließen aufgrund ihrer Stärke in ihren nationalen Parlamenten, dass ein Großteil der europäischen Staaten Teilprovinzen der Republik Jemen werden. Die entsprechenden Verträge werden am 30. November 2167 in Sana’a unterzeichnet, am 200. Jahrestag der Unabhängigkeit des Südjemen von Großbritannien.

Ich gebe zu, der angeführte Prozess hätte auch noch viel detaillierter gestaltet werden können, aber ich denke, dass es nicht an Deutlichkeit mangelt.

Conclusio: Afghanistan, Syrien und all die anderen Länder, in denen Krieg herrscht, führen diese Kriege nur, um Europa zu erobern. Franz K. und seine Gesinnungsfreunde haben vollkommen Recht.

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