DeepThought_2024

Das Europawahlspektakel liegt noch in den Nachwehen und die in Sylt von im Suff grölenden wohlstandsverwahrlosten Jungreichen wiederbelebte Döp-dödö-döp–Hymne macht sich gerade auf, zum Sommerhit 2024 zu werden, da steht schon das nächste Stimmungsevent ins Haus, das den Deutschen Michel vom selbständigen Denken und demokratiefeindlichen Handeln ablenken soll...jawohl, das alte "Das-Runde-muss-ins-Eckige"-Spiel. Die Fußball-EM 2024. Der europäische Wanderzirkus des globalen Finanzimperiums, der in Kürze wieder durch die Colosseen des "Ordens des Runden Leders" tourt.

Ganz nach dem Motto Brot und Spiele – während im Osten die Bomben fallen, im Nahen Osten die Luft nicht nur in Gaza brennt und sich im Fernen Osten schon das nächste geopolitische Desaster anbahnt – schallt seit 14. Juni die kommenden vier Wochen wieder das Olé-OléOlé-Olééé (dem Vernehmen nach soll sich "L'Amour Toujour" dann doch nicht als offizielle Hymne bei der UEFA durchgesetzt haben) von den Rängen der Beton-Arenen in Fußballdeutschland.

Die Kugel des Mammon rollt wieder und Heerscharen euphorisch grölenden Fanvolks fluten die Bahnhöfe und Innenstädte der deutschen Metropolen, die sich die Ehre, Austragungsort eines oder mehrerer Spiele zu sein, teuer erkauft haben und plündern jeden Kiosk und jede Tankstelle im Umkreis von zwei Kilometern um die Kultstätten der Balltreter. Was kein Wunder ist, wenn man bedenkt, dass im Stadion ein halber Liter lauwarmen Dünnbiers aus dem Plastikbecher im Schnitt sechs Mark fünfzig ... Verzeihung, Euro kostet – also eigentlich 12 Mark 71.

Wer richtig vorglüht, spart also bares Geld.

Bier, Bratwurst und Senf werden zu Luxusgütern, ebenso wie Hotelzimmer, RB&B-Pennplätze oder Kondome. In U- und S-Bahnhöfen riecht es bisweilen strenger als sonst und Pommes hängen schlaff aus ihren Tüten, weil sie ob der großen Nachfrage nur noch eine halbe Minute lang frittiert werden. Aber das ficht den hartgesottenen Denkverweigerungsfan nicht an und schon gar nicht die UEFA, deren Gewinnprognose bei dieser EM so um die 1,7 Milliarden Euro beträgt. Ein dreistelliger Millionenbetrag aus den Haushalten (respektive aus den Taschen der Steuerzahler) des Bundes und der Kommunen, die Austragungsorte des Spektakels sind, inklusive.

Das "Sommermärchen 2.0" wird die Leute landauf, landab bestimmt weiter davon ablenken, ja vergessen lassen, dass die sogenannte "Europawahl" nichts an der mit unvermindertem Druck vorangetriebenen Agenda des Global-Kapitalistischen-Imperiums™ ändern wird. Oder dass in der Ukraine, im Nahen- und Mittleren Osten, in Afghanistan, in Syrien, im Irak oder in Libyen und Westafrika oder demnächst vielleicht auch im Fernen Osten weiterhin abertausende Menschen den planmäßigen Ablauf dieser Agenda mit ihrem Leben bezahlen werden.

Viele bekommen in ihrer Ignoranz und inmitten der sich stetig steigernden Kriegshysterie nicht einmal mehr mit, wie eklatant derzeit unzählige Signale darauf hindeuten, dass die gesamte globale Eskalationswetterlage in erschreckend naher Zukunft dazu führen könnte, den Krieg auch auf heimisches Territorium zu tragen. Der "WhatsAff Virus" scheint zudem die Mehrheit der Gesellschaft endgültig blind und taub für die Realität gemacht zu haben. Aber macht nichts, Hauptsache der Sieg wird unser sein...wenn auch nur auf dem grünen Rollrasen.

Hach waren das noch Zeiten, als die Schlümpfe noch blau sein durften und nicht aus der rechtsradikalen, sozialistisch geführten Deutschen "Demokratischen" Republik "herkamen". Als ein gewisser Herr Holm noch Schalla-la-la-la... trällern konnte, ohne dass sein lauwarmer Refrain gleich mit dem islamischen "Inshallah" [In schāʾa ʾllāh - "so Gott will"] verwechselt wurde und der Ball einfach nur rund sein durfte.

Oder als eine im sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat sozialisierte "Physikerin" – die von Helmut "Isch bin der Bundekanzler" Kohl zur Bundes-Mutti befördert wurde, um dann 2015 dem Deutschen Michel "Wir faffen daff" in die weichpropagandierten Birnen zu säuseln und anschließend die Grenzen für "Flüchtlinge" bzw. vermehrt integrationsunwillige Messerfachkräfte zu öffnen, um Deutschland bunter zu machen und endlich den "Fachkräftemangel" zu beheben, den Jahrzehnte währende politische Planwirtschaft heraufbeschworen hatte – bei der WM 2014 in Brasilien noch herzhaft, völlig unpolitisch jubeln konnte...

Screenshot

Oder als Sepp Herberger, deutsche Bundestrainerlegende, zum tieferen Sinn des Fußballspiels trocken bemerkte: "Das Runde muss ins Eckige!"

Aber was schreibe ich hier eigentlich über die "guten alten Zeiten", wenn sich in der Gegenwart die wenigsten überhaupt noch an irgendetwas erinnern können, das länger als drei Wochen zurückliegt bzw. ihnen nicht 24/7 über ihre Mobilrezeptoren eingetrichtert bzw. auf deren Speichereinheiten gesichert wurde. Wie dumm von mir, zu erwarten, dass solche Menschen nicht anhand von Geschichtswissen über das, was in der Gegenwart passiert, zu reflektieren in der Lage sind, wenn ihne dieses systematisch abtrainiert wurde.

Dann bleibt mir letztendlich also nur, diesen Menschen ein markiges "Döp-dödö-döp!" zu wünschen:

Ups...sorry, falsches Bild. Hier isses...

PS: Wie dehnbar ist doch letztlich "die Realität"!

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