Laut einer Studie dürfte Frankreich der Hauptprofiteur des Brexit insofern werden, als zahlreiche Finanzfirmen (Banken, versicherungen, Fonds, etc.) von Großbritannien nach Frankreich übersiedeln werden.

https://www.derstandard.at/story/2000108452486/frankreich-duerfte-nach-brexit-fuehrender-eu-finanzplatz-werden

Wegen der Nähe zwischen Frankreich und Großbritannien war es eigentlich schon vorher absehbar, dass Frankreich ein Hauptprofiteur sein würde, und auch die Rhetorik vieler französischer Politiker in Richtung Großbritannien war sehr scharf.

Zusätzlich wurde noch ein Franzose, nämlich Michel Barnier, zum Brexit-Hauptverhandler der EU gemacht.

Mit dem Brexit erwirbt Frankreich zahlreiche Monopolstellungen in der EU, z.B. die Stellung als einziges EU-Land mit Atomwaffen, z.B. die Stellung als einziges EU-Land mit einem permanenten Sitz im UNO-Sicherheitsrat und mit einem Vetorecht im UNO-Sicherheitsrat.

Mithilfe dieses Vetorechts im UNO-Sicherheitsrat kann Frankreich jede EU-Aussenpolitik blockieren, die Frankreich bzw. Macron nicht gefällt und die zumindest teilweise über den UNO-Sicherheitsrat läuft.

Machttechnisch hat Frankreich den Brexit aus französischer Sicht hervorragend durchgesetzt.

Die protestantischen Staaten haben durch den Verlust Großbritanniens die Sperrminderheit verloren und nun dominieren die Katholischen Länder und die romanischen Länder, wie z.B. der Club Med (Italien, Frankreich, Spanien) die EU.

Der französische Präsident Macron hat vorgeschlagen, die französische Fremdenlegion zum Kernstück einer EU-Armee zu machen, und wenn er sich damit durchsetzen sollte, dann ist die französische Dominanz in der EU festgeschrieben.

Die EU entwickelt sich so immer mehr zu einer französischen Diktatur.

Bereits die frühere österreichische Aussenministerin Benita Ferrero-Walnder hat vorgeschlagen, den französischen Sitz im UNO-Sicherheitsrat zu europäisieren. Das war noch vor den Zeiten, in denen die Brexit-Frage aktuell war, aber durch den Brexit gewinnt diese Frage und diese Idee eine neue und umso höhere Bedeutung.

Im Gegensatz dazu steht die SPÖ-Bundeskanzlerkandidatin Rendi-Wagner, die mit ihrer Vorliebe für Saint-Tropez-Urlaube und Cordon Bleu ohne auch nur das geringste kritische Wörtchen gegenüber dem französischen Machtzuwachs eine an Gefährliche grenzende Frankophilie zeigt, die der Problematik und den Machtverschiebungen, die mit dem Brexit einhergehen, absolut nicht adäquat ist.

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Matt Elger

Matt Elger bewertete diesen Eintrag 11.09.2019 17:05:01

Kai-Uwe Lensky

Kai-Uwe Lensky bewertete diesen Eintrag 11.09.2019 14:41:17

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