Eine malthusianische Militärintervention ist eine Militärintervention, die zum Ziel hat, die Geburtenrate eines anderen Landes mit hohen Bevölkerungswachstumsraten drastisch zu senken, weil hohe Bevölkerungswachstumsraten mit Kriegen und Flüchtlingswellen und Hungersnöten einhergehen.

Eine malthusianische Militärintervention sollte freilich immer nur das letzte Mittel sein, nachdem gelindere Methoden (wie zum Beispiel Koppelung der Entwicklungshilfe an Geburtenkontrolle) gescheitert sind.

Die Kandidaten für eine malthusianische Militärintervention sind so gesehen zahlreiche islamische Länder, aber auch der großteils christliche Südsudan, weil diese Länder hohe Bevölkerungswachstumraten haben.

Folgt man dem chinesischen Vorbild (also dem Vorbild einer Diktatur), das die Geburtenrate innerhalb kurzer Zeit von 6 auf 1.5 senkte, so wie Generalstabschef Kommenda das in der "Krone" ansprach, so müßte das Ziel einer Malthus-Intervention sein, die Steuersätze zu diktieren. Niedrige Steuern für Paare mit keinem oder einem Kind, hohe Steuern für Paare mit drei Kindern oder mehr.

Der Südsudan ist von islamischen Ländern umgeben, sodass es vielleicht der Ansteckungs- und Abfärbeeffekt ist, der den Südsudan zu einem solchen Ausnahmefall innerhalb des Christentums macht.

(Hier gilt die angeblich Ednan Aslan zugeschriebene These vom schlechten Einfluss der Mehrheitsgesellschaft möglicherweise einmal umgekehrt)

Jedenfalls hat Papst Bergoglio sich kürzlich für Exorzismus ausgesprochen.

Oder, um es in der Sprache des Katholizismus zu sagen: der Südsudan mit seinen hohen Geburtenraten, braucht einen Exorzismus von den schädlichen Einflüssen des benachbarten Geburtendschihad, der sich aus der Acker-Sure "Die Frauen sind Euch ein Acker. Geht zu Ihnen, so oft Ihr wollt" ableitet.

Wenn der christlich-dominierte Norden im Rahmen einer großen Malthus-Militärinterventionsserie als erstes den Südsudan angreift, also auch ein christliches Land, dann kann kein islamisches Land den Vorwurf machen, der Norden ginge islamophob oder von Doppelmoral geprägt vor.

Und nun zu den Details:

Um Rachegefühle zu minimieren, wie sie nach Militärinterventionen häufig sind, wäre es vielleicht günstig, eine völlige Unterschiedlichkeit zwischen Eroberungstruppe und Verwaltungs- Betreuungspersonal vorzusehen, in Form einer sexistischen Struktur:

Alles was unangenehm ist, übernehmen Männer: kämpfen, töten, Widerstand jagen. Dabei herrscht Tarnanzug- und Kurzhaarpflicht.

Alles, was angenehm ist, übernehmen Frauen: medizinische Betreuung, Versorgung, Verpflegung, Essensverteilung, Soziales, etc. Für Frauen herrscht Langhaarpflicht und z.B. Weisskittelpflicht.

Diese sexistische Trennung gibt es bis in die oberste Ebene, d.h. der militärische Oberbefehlshaber ist ein Mann, der zivile eine Frau. Damit wird auch ein Denkweisenwechsel und eine Frauenermächtigung eingeleitet, der eine langfristige niedrige Geburtenrate, auch nach Abzügen, aussichtsreich erscheinen läßt.

In Anbetracht der niedrigen Frauenanteile in Armeen (vielfach 5-10%) kann man es als nicht der Kosten-Nutzen-Rechnung entsprechend betrachten, nur wegen 5-10% Frauen in der Armee 100% der Frauen insgesamt (also Armee, Zivile Verwaltung, NGOs, Touristen, etc.) in Gefahr zu bringen.

Allerdings können die (unbewaffneten) Frauen die bewaffneten Männer holen, wenn etwas schiefgeht.

Es gibt keine Fraternisierungsverbote. D.h. Mitglieder der Truppe dürfen mit eroberten Einheimischen Paare und Ehen bilden.

In Brasilien entstand so mit Mestizen und Mulatten eine Mischung, die wie das Beispiel Brasiliens zeigt, eine langfristig stabile und friedliche Entwicklung ermöglicht. Auch Barack Obama ist so eine Mischung.

Die Frage, ob eine malthusianische Militärintervention eines UN-Sicherheitsratsmandats bedarf, ist strittig.

Da keines der fünf ständigen UNO-Sicherheitsratsmitglieder mit Vetorecht (USA, GB, F, Ch, R) islamisch ist, erscheinen derartige Beschlüsse möglich. Auch der Südsudan ist mit keinem der großen Fünf verknüpft, sodass auch hier ein Veto relativ unwahrscheinlich erscheint.

Andererseits kann man auch die durchaus umstrittene These vertreten, bei gescheiterten Staaten sei kein UNO-Sicherheitsratsmandat notwendig.

Thomas Robert Malthus (Bild-Copyright Wikipedia / John Linnel / BokizaK)

Er war Nationalökonom, Historiker. Sozialphilosoph und Pfarrer. Seine Idee, christliche Askesevorstellungen würden zur Geburtenkontrolle ausreichen, fand in der chinesischen Ein-Kind-Politik jedenfalls keine Entsprechung; die Ein-Kind-Politik setzte auf sehr hohe Steuern für Mehrkindfamilien. Die Idee der christlichen Askese wäre in China auch kaum verankert gewesen.

Als weitere Details kommen in Betracht:

.) Vorschreiben von Mindestheiratsalter, z.B. 18 Jahre (damit verbunden u.U. Burka- bzw. Tschador-Verbot für unter-18-jährige islamische Mädchen bzw. junge Frauen)

.) Verteilung von Verhütungsmitteln, bzw. Aufklärung über alle, also auch biologische Verhütungsmöglichkeiten. Und Aufklärung bzgl. und Anbieten von Abtreibungsmöglichkeiten.

.) Zwangsrekrutierung von manchen Gruppen passender Leute in europäischen Ländern, z.B. aggressiv bettelnde illegale Einwanderer, negativ beschiedene Asylwerber, die Probleme beim Abschub machen. Austauschprogramme bzgl. Zwangsrekrutierter, an denen sich verschiedene intervenierende Staaten bzw. ihre Besatzungseinheiten beteiligen.

.) Schulpflichtvorschreibungen

.) Vorschreiben von modifizierten Reformreligionen

.) ein Parlament, das zumindest anfangs allerdings nur beratende Funktion hat (so wie in der "Besatzungszeit" Österreichs Parlament und Regierung nichts beschliessen konnten, ohne dass der alliierte Rat zustimmt)

Die These, dass Demokratisierung automatisch Frieden bedeutet, halte ich für nicht allgemein gültig. Gerade bei sehr armen Ländern kann Demokratisierung Kriege und Bürgerkriege wahrscheinlicher machen. Diese These ist allerdings sehr umstritten, sodass viele Wissenschafter sie gar nicht offen aussprechen, auch wenn sie sie für möglich halten; in diesen Fällen wird dann oft zu Formulierungen wie "Demokratisierung wird als Beitrag zur friedlichen Entwicklung betrachtet", ohne dazuzusagen, ob richtigerweise oder fälschlicherweise.

.) Verbotsmöglichkeiten für Medien, die Hate Speech verbreiten (derartige Medien spielten in der Entstehung des "Bürgerkriegs" in Ruanda in den 1990er Jahren eine große Rolle). Ähnliches könnte auch für einzelne Songs oder Filme gelten.

.) vorsichtige Eingriffe in Traditionen des Töchterhandels.

.) Versuche, Konfliktparteien zu trennen, und neutrale, gefechtslose Pufferzonen zu schaffen, in denen z.B. Fischerei betreiben werden kann, ohne beschossen zu werden, wie das derzeit in zahlreichen Nilabschnitten der Fall ist.

.) Meldepflichten für NGO-Tätigkeiten und Verbotsmöglichkeit für NGO-Tätigkeiten, die dem Interventionsziel krass widersprechen. Gegen diese Verbote soll es eine Einspruchsmöglichkeit geben, wenn auch ich mir noch nicht im Klaren bin, bei welchem Gericht idealerweise (gerade in internationalen Fragen ergeben sich da oft mehrere Möglichkeiten).

.) Verbot der Genitalverstümmelung

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