In Anbetracht der Tatsache, dass mit Johanna Mikl-Leitner erstmals wieder eine Frau Landeshauptmann oder Landeshauptperson werden kann, stellt sich wieder die Frage der Anrede.

Waltraud Klasnic (VP Stmk., übrigens erste Frau als Landesoberhaupt, Burgstaller/SP Sbg. die zweite und bisher letzte) wurde verschiedentlich mit "Frau Landeshauptmann" angesprochen, was irgendwie widersprüchlich ist, aber eben gesetzlich korrekt.

Verfassung und Gesetze, die vom "Landeshauptmann" sprechen wurden eben zu einer Zeit gemacht, als ausschliesslich Männer Landesoberhäupter wurden.

Um so seltsame und lange gegenderte Konstruktionen zu vermeiden wie "X und Y kandidieren für die Position des Landeshauptmanns bzw. der Landeshauptfrau" könnte man die Worte "die Landeshauptperson" oder "das Landeshauptleut" oder "das Landesoberhaupt" oder "das Landeshaupt" verwenden, dem gemäß je nach Geschlecht "Herr Landeshaupt" oder "Frau Landeshaupt". Auch Formulierungen wie "X und Y kandidieren für die Position des Landeshaupts" wären einfach knackig kurz.

In Schweden wurde etwas ähnliches, noch weitergehendes gemacht: ein neues geschlechtsneutrales Pronomen eingeführt: "hen", das dazu dient, "han / hon"-Konstruktionen ("er bzw. sie" ) zu vermeiden. Es wurde 1966 vorgeschlagen, und erstmals 2015/2016 in Gesetzestexten verwendet.

"Das Landeshauptleut" wäre in einer Zeit, in der sowohl Männer als auch Frauen Landesoberhäupter werden können, eine kurze und einfache allumfassende Formulierung, die sich als Einzahl von "Landeshauptleute" verstehen liesse, das ja bereits verwendet wird, z.B. im Begriff der "Landeshauptleutekonferenz".

Das mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, könnte aber nach Umstellungs- und Gewöhnungsphase einfacher sein als "der Landeshauptmann bzw. die Landeshauptfrau".

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwedische_Sprache#Personalpronomen

Zitat: "Personalpronomen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Personalpronomen haben zwei Formen, Nominativ und Objektsform (Dativ & Akkusativ, im Schwedischen existieren keine Genitivobjekte); in der dritten Person unterscheidet sich die Objektsform zwischen nicht-reflexiver und reflexiver Anwendung. In der dritten Person Singular unterscheidet man außerdem bei Personen und Lebewesen zwischen den Sexus männlich, weiblich und geschlechtsneutral. Die geschlechtsneutrale Form wird verwendet, wenn man die umständlichen Konstruktionen han/hon oder han eller hon und das Wort vederbörande vermeiden will.

Personalpronomen im Singular

Nominativ Objektform reflexive Objektform

Erste Person jag mig mig

Zweite Person du dig dig

Dritte Person han (m.), hon (w.), hen1) (geschlechtsneutral), den, det honom (m.), henne (w.), hen1) (geschlechtsneutral), den, det sig (für sämtliche Pronomen)

1) Das Personalpronomen hen wurde 1966 erstmals vorgeschlagen, hat sich jedoch erst in jüngster Zeit (Stand 2016) etabliert und ist daher in der Mehrzahl der erhältlichen Grammatiken nicht erfasst.[12] 2015 wurde das Pronomen erstmals in einen Gesetzestext aufgenommen.[13]

Personalpronomen im Plural

Plural

Nominativ Objektform reflexive Objektform

Erste Person vi oss oss

Zweite Person ni er er

Dritte Person de (dom)1) dem (dom)1) sig

1) Die Form dom gehört der Alltagssprache an und wird in der formellen Schriftsprache gemieden."

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